Aus dem Haupt- und Finanzausschuss Verwaltung leidet unter Personalmangel

Wülfrath · Das Dezernat III (Städtebauliche Planung) stößt an seine Grenzen. Wie aus einer Verwaltungsvorlage, die nun im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) diskutiert wurde, hervorgeht, liegen „Gefährdungsanzeigen aus dem Ämtern Hochbau, Tiefbau sowie der Stadtplanung und Bauaufsicht“ vor.

 Technischer Dezernent Martin Barnat erklärte,mehr Ressourcen zu benötigen.

Technischer Dezernent Martin Barnat erklärte,mehr Ressourcen zu benötigen.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Auch „spürbare Arbeitsrückstände“ seien zu verzeichnen. „Wenn noch ein Ingenieur ausfällt, sind wir nur noch zur Hälfte besetzt“, klagte bereits Stadtplaner Stefan Holl. Nun soll eine Organisations-Untersuchung durch ein externes Büro erfolgen.

Das Dezernat III kann seinen vielfältigen Aufgaben, besonders in der Bauaufsicht, nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Zu den Aufgaben gehören etwa der geplante Neubau der Feuer- und Rettungswache auf dem alten Bahnhofsgelände, die Verkehrsplanung unter Berücksichtigung neuer Anforderungen (Mobilitätswandel) und ganz aktuell die Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz.

Auch wenn seit 1. Januar eine neue Landesbauordnung gilt, die die Verwaltung von einigen Pflichtaufgaben entbindet, führt dies in der Summe nicht zu einer Entlastung. So dürfen neuerdings private Bauherren selber Bauaufsicht führen, was einen größeren Aufwand bei Beratung und Betreuung bedeutet. Andere Aufgaben wie die Stadtentwicklungsplanung sind verpflichtend geworden, „da brauchen wir die Ressourcen für“, sagt Dezernent Martin Barnat.

Die Gründe für die Schieflage im Dezernat III seien laut Verwaltung vielschichtig. Eine Fülle von Aufgaben, Personalmangel und möglicherweise ineffiziente Organisationsstrukturen. Das soll nun Anfang 2020 durch ein externes Gutachten untersucht und gegebenenfalls korrigiert werden. Notwendig erscheint eine systematische Priorisierung von Aufgaben, wie sie bereits verwaltungsintern begonnen wurde. Die „Strategie Wülfrath 22+“, die für eine Steigerung der Einwohnerzahl sorgen soll, vereint viele Maßnahmen unter der höchsten Priorität. „Dafür muss aber anderes zurückstehen, das ist bis heute nicht der Fall“, kritisierte Axel Effert (CDU). Die kurzfristige Einstellung von Werkstudenten in der Verwaltung oder Arbeitslosen im technischen Gebäudedienst scheine nicht geeignet, das Problem zu lösen.

„Zukunft muss gemacht werden, von Menschen, die über entsprechende Kompetenzen verfügen“, forderte SPD-Fraktionschef Manfred Hoffmann. Wie aus einem Vergleich hervorgeht, verfügt die Stadt Wülfrath mit 3,03 Stellen in Bauaufsicht und Denkmalschutz über weniger Personal als andere Städte im Kreis. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Gutachter zu dem Ergebnis kommt, dass neue Stellen geschaffen werden müssen. Jedoch: „Mit einem Dreisatz ist es nicht getan“, warnte Wolfgang Peetz (WG). Die Beauftragung eines Gutachters wurde vom HFA einstimmig beschlossen. Die vorgeschlagene sofortige Schaffung einer neuen Stelle in der Bauaufsicht wurde dagegen vertagt - CDU und WG hatten noch Beratungsbedarf.

(tpp)
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