Ehemaliges Kirchengebäude in Wülfrath St. Barbara: Es gibt bereits erste Verkaufsgespräche
Wülfrath · Noch in diesem Jahr soll das ehemalige Gotteshaus verkauft werden. Pfarrer Arnolds möchte es gerne in gute Hände abgeben.
Sanierungsstau, Priestermangel und stetig sinkende Besucherzahlen führten dazu, dass die Kirche St. Barbara in Wülfrath- Schlupkothen Ende letzten Jahres geschlossen wurde. „Eine Entscheidung, die in der Gemeinde teilweise auf Trauer und Ärger stieß“, erinnert sich Pfarrer Jürgen Arnolds von der katholischen Kirchengemeinde St. Maximin. Mittlerweile gibt es einige Interessenten.
„Bei einer solchen Entscheidung verliert man leider immer Menschen. Sicher sind einige nach Wuppertal und Neviges ausgewichen, einige besuchen die Kirche vielleicht gar nicht mehr. Wieder andere greifen aber auch auf die Gottesdienste in den anderen drei Kirchen der Wülfrather Gemeinde zurück.“ Mit der Aufgabe des aktiven Kirchenbetriebs kam schnell die Überlegung, die gesamte Immobilie zu veräußern. Die ersten Gespräche mit Interessenten sind bereits gelaufen. „Zehn Kaufinteressenten aus dem Umland haben sich bei uns gemeldet, mit denen erste Gespräche geführt wurden“, sagt Pfarrer Arnolds, der „seine“ Kirche gerne in gute Hände abgeben möchte. „Eine Diskothek oder eine Kneipe kann ich mir in den Räumen beispielsweise überhaupt nicht vorstellen.“
Da die Außenfassade erhalten bleiben soll, muss für den Gemeindepfarrer auch die Nutzung der Würde des Gebäudes gerecht werden. „Ein Großteil der interessierten Käufer möchte in dem Kirchenkomplex Wohnraum schaffen. Das wäre für mich eine gute Alternative.“ Ob eine solche Lösung von Seiten der Verwaltung realisierbar wäre, müssen die Bewerber aktuell bei der Stadt hinterfragen. „Schließlich muss eine Umnutzung auch genehmigt werden“, weiß Pfarrer Arnolds, der im Anschluss noch tiefer in die Verkaufsgespräche einsteigen möchte. „Noch befinden wir uns ganz am Anfang des Prozesses.“
Die drei anderen Kirchen in Stadtmitte (St. Joseph), Düssel (St. Maximin) und Rohdenhaus (St. Petrus- Canisius) sollen übrigens erhalten bleiben. „Es besteht aktuell überhaupt kein Diskussionsbedarf, noch weitere Kirchen zu schließen.“ Mit der Veräußerung der Kirche in Schlupkothen möchte sich die Gemeinde auch in Zukunft finanziell besser aufstellen. „Letztlich war die Unterhaltung von St. Barbara bei der geringen Anzahl an Gottesdiensten und den sinkenden Besucherzahl nicht mehr tragbar. Allein die Freitreppe im Eingangsbereich hätte umgebaut werden müssen, da diese von einigen älteren Gottesdienstbesuchern nur erschwert genutzt werden konnte.“
1936 wurde der Grundstein für die Kirche St.Barabara gelegt. Im Anschluss fanden immer wieder Umbau- und Sanierungsmaßnahmen statt, zuletzt wurde ein neues Geläut im Jahr 2000 angeschafft. Anfang des Jahres entschloss sich die Gemeinde zum Verkauf.