Wülfrath Tausende Besucher strömen in die Innenstadt

Wülfrath · Spontane Käufe, PS-starke Träume und ein echter Einsatz prägten den Wülfrather Aktionssonntag.

 Probesitzen: Bei der Auto- und Motorradschau mit verkaufsoffenem Sonntag war in der Innenstadt auch ein Landrover-Cabrio ausgestellt.

Probesitzen: Bei der Auto- und Motorradschau mit verkaufsoffenem Sonntag war in der Innenstadt auch ein Landrover-Cabrio ausgestellt.

Foto: Dietrich Janicki

Stadtbrandinspektor Sven Salomon und alle Helfer hatten gerade ausgepackt. Die ersten Kinder übten bereits das Löschen eines Spielzeughauses, als über Funk der echte Einsatz für die Feuerwehr kam: Knapp 200 Meter neben der Aktionsfläche beim verkaufsoffenen Sonntag meldeten Anwohner eines Hauses beißenden Benzingeruch im Treppenhaus. Aus dem Stand heraus startete die Wehr mit Sirene und Blaulicht - und gab wenig später Entwarnung: Offenbar war der Fahrstuhl des Hauses mit einem scharfen Reinigungsmittel geputzt worden.

Beeindruckender konnte die Feuerwehr ihre Reaktionsschnelligkeit kaum vorführen. Weiter ging's im Rahmen des großen Wülfrather Sonntags: Die 46. Auto- und Motorradschau und der verkaufsoffene Sonntag lockten viele tausend Gäste in die City. Autokennzeichen aus ME - Mettmann, W - Wuppertal und E-Essen machten klar: Die urige Innenstadt ist regional ein Magnet. "Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Straßenbauarbeiten Am Diek so rasch wie möglich beendet werden", forderte Dirk Herbener vom Vorstand von Wülfrath Pro. Um von Passanten und Geschäftsleuten weitere Verbesserungsvorschläge einzusammeln, hatte Herberer an seinem Stand auf der Wilhelmstraße eine Liste ausgelegt, in die Vorschläge eingetragen werden konnten. Derweil sortierte sich wenige Meter weiter eine Großfamilie: "Christa probiert eine Jeans an, die ihr spontan gefallen hat, Rolf ist seit zehn Minuten verschwunden...." Auf solche Spontankunden hatte der auch in Wülfrath nicht verwöhnte Handel gehofft. Viele Ladenbesitzer boten Sonderaktionen und Sonntagsrabatte, um neue Käufer zu locken. Im etwas ruhigeren Teil der Wilhelmstraße hatte Fahrrad Petry geöffnet. Ein Ehepaar ließ sich ausführlich zum Thema Fahrräder mit Elektroantrieb, E-Bikes, beraten. Mitarbeiter Volker Schelenz gewann dabei dem Arbeits-Sonntag durchaus gute Seiten ab: "Die Kunden sind viel entspannter als in der Woche. Das hilft bei der Beratung enorm."

Im Dreieck Am Diek/Goethestraße hatte der Motor-Sport-Club Wülfrath PS-starke Träume, aber auch nützliche Alltagsfahrzeuge versammelt. 17 Marken zeigten hier ihre neuesten Modelle. Dabei wurde deutlich: Die Faszination Auto kennt kein Alter: Behänd stieg ein weißhaariger Senior hinter das Lenkrad eines kleinen Geländeautos, prüfte klopfend das Material des Armaturenträgers und drehte versonnen am Lenkrad - "eigentlich wollten wir uns kein neues Auto mehr kaufen", gestand der Mann hinterher, "aber darüber sollten wir noch mal nachdenken..."

Während viele klassische Autofirmen klassische Verbrenner zeigten, herrschte 50 Meter weiter Hochbetrieb bei zwei Stromlieferanten. Innogy SE (ehemals: RWE), aber auch die Stadtwerke Wülfrath zeigten Elektrofahrzeuge. Diese Stände waren den ganzen Sonntag über belagert. Einhelliges Urteil: So langsam werden Elektroautos bei Reichweite und Kaufpreis alltagstauglich.

Mit der altersgerechten Alternative dazu meldete sich das Sanitätshaus Quarg zu Wort, das zum ersten Mal beim verkaufsoffenen Sonntag mitmachte. Ein Elektroscooter zum Aufsitzen bringt Senioren sicher zum Einkaufen. Zwei elektrogetriebene Zweiräder bieten sich als Alternative an, wenn der Gleichgewichtssinn schwächeln sollte. Sarah Weitz und Tanja Vogelsang beantworteten über Stunden alle Fragen zum Thema "Mobilität im Alter".

(dne)
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