Wülfrath Sprechstunde in exklusiver Runde

Wülfrath · Bürgermeisterin Claudia Panke war zu Gast bei der Seniorenunion. Viele Fragen blieben offen.

 Bürgermeisterin Claudia Panke im Gespräch mit Mitgliedern der Seniorenunion und deren Vorsitzenden Walter Brühland.

Bürgermeisterin Claudia Panke im Gespräch mit Mitgliedern der Seniorenunion und deren Vorsitzenden Walter Brühland.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Mit der Frage, welche Anreize Frau Bürgermeisterin für junge Generationen schaffen wolle, um Wülfrath weiterhin attraktiv zu gestalten und fit für die Zukunft zu machen, war klar: Die Mitglieder der Seniorenunion (SU) kümmern sich nicht nur um Belange ihrer Altersklasse. Sie wollen sich mit vielen Themen rund ums Geschehen ihrer Stadt aktiv einbringen.

Zu einer exklusiven Sprechstunde hatten Walter Brühland, SU-Vorsitzender, sowie ein Duzend Mitstreiter eingeladen und stellten Claudia Panke nun ihre im Vorfeld vorbereiteten Fragen. "Es ist gut, dass wir die S28 bekommen", beantwortete die Bürgermeisterin die Frage nach neuen Impulsen zur Attraktivität Wülfraths. Dazu zählt auch, die Anbindung an Nachbarstädte zu forcieren und "Stärken auszuspielen". Also auf die gute Wohnsituation oder das stark ausgeprägte Vereinsleben vor Ort hinzuweisen, um bei Neubürgern in spe zu punkten.

Einen bunten Strauß unterschiedlicher Themen trug Brühland vor. Zum Beispiel, wie es mit der medizinischen Versorgung ausschaut. "Die Entscheidungsgewalt liegt woanders" verwies Panke auf den von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) festgelegten Schlüssel, wie viel Ärzte welcher Fachrichtung im Kreis praktizieren dürfen. Wie es nun mit dem Zeittunnel weitergeht, "kann das Heimatmuseum nicht an das Areal am Hammerstein verlegt werden?" "Sprechen Sie mit den Vereinen darüber", verwies sie an die richtigen Adressaten. So ging es munter von Fragen zur Unterbringung von Flüchtlingen über den aktuellen Stand der Dinge in der Obdachlosenunterkunft bis zur bevorstehenden Müllumstellung vom Sack zur Tonne. Das scheint nach wie vor ein Aufregerthema zu sein. "Die Kapazitäten unseres Containers reichen schon jetzt nicht aus", warf einer der Diskutanten in die Runde. "Wie soll das funktionieren, wenn dann nur noch alle 14 Tage geleert wird?"

Dieser und andere Einwürfe können Dienstag, 18. August, debattiert werden. Dann gibt es zum Müllkonzept eine Bürgerinformationsveranstaltung. Im Ratsaal werden Mitarbeiter aus den Fachabteilungen Rede und Antwort stehen. Die Sauberkeit in der Stadt ist eine weitere Geschichte, die die Gemüter bewegt. "In der Innenstadt wird es besser. Aber in den Außenbezirken wie Flandersbach achtet keiner auf den Dreck." Die Anregung, "da müsste mehr getan werden", wollte die Bürgermeisterin an die entsprechenden Mitarbeiter geben. "Da schicke ich gerne mal jemanden hin", notierte sie auf ihrer Liste. Auch zum Tempolimit aus Gründen der Sicherheit brachten die SUler sich ein. Entlang des geschlängelten Wegs auf der Tilmannsdorfer Straße in Düssel Richtung Wülfrath wird gern Gas gegeben. Deutlich schneller als die erlaubten 30 km/h. "Vorm Blitzer wird auf die Bremse getreten." Um anschließend richtig auf die Tube zu drücken, beschrieb ein Nachbar seine Eindrücke. "Das ist saugefährlich." Am Ende der Veranstaltung war kaum ein Aspekt des urbanen Lebens unausgesprochen geblieben. Und die Bürgermeisterin um viele Möglichkeiten, Stellschrauben zu drehen, reicher.

(RP)
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