Wülfrath Sitz! Platz! Braver Junge!

Wülfrath · Hundefreunde können auf der Anlage an der Fliethe ihre Vierbeiner auf Gehorsamkeit und Verträglichkeit schulen.

 Vorsitzender Rolf Daus vom Wülfrather Schäferhundeverein zeigt den Kursteilnehmern, wie Olivia Mielke mit ihrem Mischling Sammy, worauf sie bei der Erziehung ihrer Hunde achten müssen.

Vorsitzender Rolf Daus vom Wülfrather Schäferhundeverein zeigt den Kursteilnehmern, wie Olivia Mielke mit ihrem Mischling Sammy, worauf sie bei der Erziehung ihrer Hunde achten müssen.

Foto: D. Janicki

Klare Kommandos sind das wichtigste bei der Hundeerziehung. Nach einigen Jahren Pause hat die Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) wieder einen Erziehungskurs gestartet. Zur Schnupperstunde kamen fast 20 Hunde mit ihren Frauchen, vereinzelt auch mit Herrchen. Auch wenn die Übungswiese an der Fliethe recht groß ist, für diesen Kursus war das zu viel. Im folgenden Verlauf werden die Teilnehmer auf zwei Gruppen aufgeteilt.

Die Erziehung erfolgt nach dem "Augsburger Modell", das der SV schon seit 1986 praktiziert. Bei dieser praxisorientierten Ausbildung geht es vor allem um "Leinenführigkeit" und das folgen auf Kommandos wie "Sitz" und "Platz". Später kommen Heranrufen und freies Ablegen ohne Leine hinzu. "Das Augsburger Modell richtet sich an alle Hunde, egal welcher Rasse", erklärt Rolf Daus, Ortsgruppenvorsitzender und Übungsleiter. Und so tummelte sich bei der Schnupperstunde des Schäferhundevereins auch alles, was das Züchterhandbuch hergibt - nur keine Schäferhunde.

Zu Beginn waren es zehn Paare, mit ausschließlich weiblichen "Begleitmenschen". Daus stellte sich in die Mitte und gab Kommandos, während die Hundehalter mit ihren Vierbeinen an der Leine langsam im großen Kreis herumgingen. Zwischendurch gab es immer mal wieder eine "Platz"-Übung, dann drehte sich der Kreis wieder in die andere Richtung. "Jetzt machen wir den Kreis mal etwas kleiner" rief Daus. Als sich die Hunde einander immer näher kamen, eskalierte es prompt: Eine Dobermann-Hündin bekam sich mit einem kleinen Mops-Mischling in die Haare. Der hatte keinerlei Angst vor der großen Gegnerin. Beide konnte nur mit äußerster Kraft an der Leine zurückgehalten werden, beruhigten sich aber bald wieder.

Solche Begegnungen muss ein Hund aushalten, wenn man sich mit ihm sicher durch den Alltag bewegen will, sagt Deus. Deshalb ist der Kurs auch für Hunde jeden Alters. Die Kernübung folgte solgleich: Ein Paar stellt sich in die Mitte zu Daus, während die anderen wie gewohnt ihre Runden ziehen. Dann wird der Kreis wieder verkleinert und der Kandidaten-Hund muss zusehen, wie eine Meute anderer Hunde von allen Seiten auf ihn zukommt. "Das ist eine Bedrohungssituation. Da kann man gut sehen, wie der Hund sich verhält", erklärt er. Jeder kommt einmal an die Reihe, auch Olivia Mielke mit ihrem Mischling Sammy. Was denn bei Sammy alles "mit drin" sei, wurde gefragt. "Das wüsste ich auch gerne", sagt Mielke, die Sammy aus einer rumänischen Tötungsstation gerettet hatte. Später kamen noch einige Nachzügler, die sich ins große Rund einreihten. Carlos machte derweil schon früher Feierabend. Der kleine Spitz-Mischling ist erst vier Monate alt, wie Frauchen Iris Swatek verriet, und damit eigentlich zu jung. Rolf Daus will aber für ihn eine Ausnahme machen, solange er nicht überfordert wird. Die Kurse laufen noch bis Oktober und finden immer dienstags um 16 Uhr auf der Anlage statt.

(tpp)
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