Wülfrath Sie malen ihre Welt, wie sie ihnen gefällt

Wülfrath · Beim Projekt "Kita-Art" wandelten die Nachwuchs-Künstler auf den Spuren von Niki de Saint Phalle und Picasso.

 Sandra Dickel (l.) und Leiterin Susanne Gartmann mit Kindern der "Maxigruppe" des evangelischen Kindergartens Rohdenhaus, die das Ergebnis ihres Kunstprojekts im Rathaus ausstellt.

Sandra Dickel (l.) und Leiterin Susanne Gartmann mit Kindern der "Maxigruppe" des evangelischen Kindergartens Rohdenhaus, die das Ergebnis ihres Kunstprojekts im Rathaus ausstellt.

Foto: Dietrich Janicki

Zielstrebig geht der sechsjährige Nikita auf bunte Figuren zu. Sie gleichen denen des Künstlers Keith Haring. "Kann ich mal zeigen, was ich gemalt habe?", fragt Nikita und fügt hinzu: "Die Rote ist von mir." Die ebenfalls sechsjährige Leonie erklärt: "Wir konnten entlang der Linien sprühen. Das hat mir am meisten Spaß gemacht." Und das sei auch so schön schnell gegangen, erzählt Nikita begeistert.

Doch nicht immer kam der Erfolg so schnell: "Die Niki-Figuren aus Draht, Papier und Kleister herzustellen hat fünf Wochen gedauert, das war schon anstrengend für die Kinder", berichtet Susanne Gartmann, die den Evangelischen Kindergarten Rohdenhaus leitet.

Zusammen mit Anja Haas vom Amt für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus eröffnet sie jetzt die Ausstellung "Kita-Art" der elf Vorschulkinder aus Rohdenhaus. Unter dem Motto "Kinder arbeiten wie große Künstler" haben die "Maxikinder" fast ein Jahr lang an den Kunstwerken gearbeitet, die noch bis zum 22. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten im Foyer des Wülfrather Rathauses zu sehen sind.

Die Idee zu dem Kunstprojekt kam dabei von den Kindern selbst: "Die Kinder wollten in ihrem letzten Kindergartenjahr etwas mit Farben machen", erzählt Sandra Dickel, die gemeinsam mit Susanne Gartmann die Ausstellung vorbereitet hat. Während der Arbeit sind dann immer neue Ideen entstanden und verschiedenste Techniken ausprobiert worden - immer auf den Spuren großer Künstler. So zum Beispiel Niki de Saint Phalle, die Inspiration für die bunten Figuren der Kinder war. "Es war ein sehr spannendes, erlebnisreiches und vielfältiges Jahr", sagt Gartmann.

Auch die Selbstportraits haben es den Kindern angetan. "Wir haben uns das Papier auf das Gesicht gelegt und dann versucht, Augen, Nase und Mund zu malen", erklärt Leonie. Entstanden sind ziemlich schiefe Gesichter - so wie Picasso sie gemalt hat. Farbkreise zu malen sei hingegen eher schwer gewesen, erinnert sich Jonas: "Wir hatten nur drei Farben, und immer hat irgendwas nicht hingehauen."

Angefangen haben die kleinen Künstler mit großformatigen Bildern auf Staffeleien, die sie sich selbst gebaut haben. Daneben hängen Fotos von den Kindern, die ebenfalls künstlerisch bearbeitet wurden. "Wir haben die Fotos in Streifen geschnitten und neu zusammengesetzt, alle sehen ganz strubbelig aus", amüsiert sich Nikita, bevor er weiter zu den Hundertwasser-Häusern geht. "Zwei Tage haben wir gebraucht, um die Häuser auszumalen, das war nicht einfach", meint Leonie.

Auch in Mosaik-Technik wurde gearbeitet. "Da mussten wir uns beeilen, bevor der Gips wieder hart wurde", erinnert sich Nikita.

"Es steckt sehr viel Kreativität in den Arbeiten", zeigt sich auch Anja Haas beeindruckt - und nicht nur die Kinder sind stolz auf ihre Arbeiten, sondern auch die Eltern. "Toll, was sie gemacht haben", meint Leonies Mutter, Maria Finkensiep. Die Ausstellung sei auch eine Überraschung für sie, viel habe ihre Tochter vorher nicht erzählt.

Auch Nadine Stilla lobt ihren Sohn Luca, der am Tag der Ausstellungseröffnung Geburtstag hat und sonst eher ein Kind mit großem Bewegungsdrang ist: "Ich bin positiv überrascht, wie ordentlich er gearbeitet hat."

(hba)
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