Unterstützung in Wülfrath und Heiligenhaus Sie helfen Menschen ohne Wohnung

Wülfrath/Heiligenhaus · Die Wohnungslosenberatung kümmert sich in Wülfrath, Heiligenhaus und Velbert um Menschen, die ins Straucheln geraten sind. Die Mitarbeiter beraten nicht nur, sondern helfen ganz praktisch, zum Beispiel mit gespendeter, warmer Kleidung.

 Warme Kleidung haben die Jäger des Hegerings Wülfrath der Wohnungslosenhilfe der Diakonie gespendet (von links): Michelle Kaluza, Sandra Buchholz, Birgit Kuhn und Kornelia Eise (alle Mitarbeiterinnen der Wohnungslosenhilfe) freuen sich sehr über die Spende.

Warme Kleidung haben die Jäger des Hegerings Wülfrath der Wohnungslosenhilfe der Diakonie gespendet (von links): Michelle Kaluza, Sandra Buchholz, Birgit Kuhn und Kornelia Eise (alle Mitarbeiterinnen der Wohnungslosenhilfe) freuen sich sehr über die Spende.

Foto: Achim Blazy (abz)

Gerade im Winter kann es gefährlich werden, wenn jemand seine Wohnung verliert oder ganz ohne Obdach auskommen muss. Viele Wohnungslose schlagen sich mit „Couch-Surfing“ durch, übernachten bei Freunden oder Bekannten, um wenigstens noch ein Dach über dem Kopf zu haben. „Wohnungslos ist man, wenn man keinen eigenen Mietvertrag hat“, erklärt Sandra Buchholz, Leiterin der Wohnungslosenberatung der Bergischen Diakonie. Obdachlos dagegen ist jemand, der bereits auf der Straße gelandet ist. „Zum Glück haben wir in der Region aber so gut wie keine oder nur sehr wenige Obdachlose“, sagt Buchholz.

Die Wohnungslosenberatungsstelle hat ihren Sitz in Velbert, ist jedoch auch für Wülfrath und Heiligenhaus zuständig. „Wir haben unterschiedliche Möglichkeiten, Menschen zu beraten“, sagt Buchholz. Zum Beispiel bei der Wohnungssuche, was zunehmend schwieriger wird. Der Dienst „Endlich ein Zuhause“ ist bis Ende 2022 in der Projektphase. „Hier sind eine Immobilienfachkraft und eine Sozialarbeiterin tätig, um den Wohnungssuchenden zu helfen.“

Da es auch in der Region immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist der Wohnungslosenberatungsstelle vor allem daran gelegen, dass die Menschen ihre Wohnung gar nicht erst verlieren. „Es ist gut, wenn sie zu uns kommen, direkt wenn sie eine Kündigung erhalten haben“, sagt Buchholz. Oft ist es möglich, den Verlust der Wohnung noch abzuwenden. Gerade die niedrigen Temperaturen bergen neue Herausforderungen für wohnungs- oder gar obdachlose Menschen.

Deshalb hat sich die Beratungsstelle auch sehr über die Kleiderspende der Jägerschaft des Hegerings Wülfrath gefreut. „Die Jägerkleidung ist richtig warm“, freut sich Sandra Buchholz. Außerdem groß genug, denn gerade, wenn Menschen wohnungslos sind, haben sie nicht viel Eigentum bei sich. Im Winter fehlt es oft an warmer Kleidung. „So können sie mehrere Schichten übereinander anziehen“, sagt Buchholz. Deshalb ist Kleidung in großen Größen so wichtig. „Je größer die Jacke ist, desto mehr Schichten kann man darunter anziehen.“ Die Wohnungslosenberatungsstelle kann hier spontan und direkt helfen. „Wir können einen Lagerraum mitbenutzen, wo wir die Jägerkleidung lagern“, sagt Buchholz. Von da wird sie dann an die Bedürftigen ausgegeben. Manche brauchen auch warme Kleidung, weil sie in einer Wohnung ohne Heizung leben müssen. „Vielleicht wurde sie abgestellt, weil die Rechnung nicht bezahlt werden konnte.“

Für den Winter beantragt die Wohnungslosenberatungsstelle auch immer eine Notfallhilfe „für die Menschen, die nicht wissen, wie sie durch den Winter kommen sollen“. Da werden beispielsweise Prepaid-Karten für Handys besorgt. „Wir schauen, wer ist da, wer braucht was“, sagt Sandra Buchholz. Zudem gibt es für Wohnungs- oder Obdachlose die Möglichkeit, in der Beratungsstelle Wäsche zu waschen. „Es gibt ja kaum noch Waschsalons“, erklärt Buchholz.

Und in Wülfrath hat die Beratungsstelle eine Außenstelle für die Schuldner-Insolvenzberatung im Verwaltungsgebäude der Kirchengemeinde Am Pütt. „Nach Bedarf findet hier die Beratung statt“, sagt Buchholz. „Wer Schulden hat, kann auch das Busticket nach Velbert nicht zahlen.“

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