Soziale Arbeit in Wülfrath Sozialarbeit ist an zwei Schulen möglich

Wülfrath · Mehr ist durch den Förderrahmen nicht umsetzbar. Verwaltung schlägt Lindenschule und Gymnasium vor.

 Bei Problemen können sich Kids an den Schulsozialarbeiter wenden.

Bei Problemen können sich Kids an den Schulsozialarbeiter wenden.

Foto: Christian Wyrwa/(FREELENS POOL) Wyrwa

Die Schulsozialarbeit in der Kalkstadt soll sich verbessern – mithilfe der Förderung durch die Schulsozialarbeit des Landes Nordrhein-Westfalen. Dafür wurde jetzt ein Rahmenkonzept erarbeitet, das Pädagoge und Schulsozialarbeiter Stefan Schwarz im Jugendhilfeausschuss vorstellte.

Als die Kommune vor rund 15 Jahren aus Kostengründen beschloss, die freiwillige Ausgabe für den Bereich und damit auch die Stellen zu streichen, regte sich in der Elternschaft starker Widerstand. Doch die klamme Kommune sah keine Alternative. Dieser Entschluss wirkt – obwohl der Rat 2018 der Finanzierung eines kommunalen Anteils zur Aufrechterhaltung der Schulsozialarbeit im Rahmen von Bildung und Teilhabe bis einschließlich 2020 zustimmte und später auch verlängerte – bis heute nach.

Bei der Bedarfsanalyse für das neue Rahmenkonzept unter Beteiligung von sechs Schulen zeigte sich, dass sich vor allem die Schüler am Gymnasium Wülfrath die Schaffung einer Schulsozialarbeit an der Schule wünschen. Denn dort gibt es bisher keine. „Sie wünschen sich jemanden vor Ort, der ein offenes Ohr für sie hat, aber kein Lehrer ist“, erklärte Stefan Schwarz, der seit Januar gemeinsam mit der Kollegin Rebecca Blanckenfeldt jeweils mit einer halben Stelle von 19,5 Stunden die Schulsozialarbeit besetzt.

Der ursprüngliche Plan der Stadt sah vor, die Schulsozialarbeit sozialräumlich in Wülfrath aufzustellen. Dadurch hätten alle Schulen der Stadt davon profitiert. Anfang Februar 2022 wurden jedoch verbindliche Anwendungshinweise vom Schulministerium herausgegeben. Darin ist festgelegt, dass eine 39-Stunden-Kraft höchstens an zwei Schulen beschäftigt sein darf. Die Förderung beinhaltet weiterhin eine Aufteilung in Primarstufe und Sekundarstufe I. Eine gleichmäßige Unterstützung aller Wülfrather Schulen ist nicht förderfähig, heißt es in der Beschlussvorlage für das Rahmenkonzept.

Aus diesem Grund können vorerst nur zwei Schulen profitieren. Aus der Bedarfsanalyse heraus, zu der auch Besuche an den Schulen zählten, fiel die Wahl zum einen auf das Gymnasium Wülfrath, zum anderen auf die Grundschule Lindenstraße. Sie weist die höchste Schülerzahl auf, liegt im nahen Umfeld der Fortunastraße mit neu nach Wülfrath gezogenen Menschen und ist keine Schule des „Gemeinsamen Unterrichts.“

„Wir bedauern das außerordentlich, dass wir nur zwei Schulen vorschlagen können“; sagte Sozialdezernentin Michaele Berster im Ausschuss. Die Verwaltung hätte ebenfalls die Einbeziehung aller Schulen bevorzugt. Der Start mit zwei Schulen solle aber zunächst ein erster Aufschlag werden und sich weiterentwickeln, versprach sie. Zudem gebe es etwa an der Sekundarschule am Berg eine eigene Schulsozialarbeit sowie andere gute Angebote der sozialen Arbeit, die den Missstand ein wenig abfederten.

Allerdings sehen die Vorgaben des NRW-Ministeriums auch Ausnahmen vor. Doch: „Die Idee des Sozialraums Stadt ist so innovativ, dass wir uns nicht getraut haben, damit an das Ministerium heranzugehen, weil wir so viel hätten diskutieren müssen, dass wir nicht zur Arbeit vor Ort gekommen wären. Das ist schwierig zu vermitteln“, ergänzte Angela Sprink, Leiterin der Kinder- und Jugendförderung.

Ausschussmitglied Ursula Erdelen-Schäfer (SKFM) betonte, dass die Schulsozialarbeit zur Pflichtaufgabe werden müsse. An ihre führe kein Weg vorbei und sie müsse im Sinne der Chancengleichheit für alle angeboten werden. Bärbel Habermann, Jugendamtsleiterin, betonte, dass man glücklich sei, mit Schwarz und Blanckenfeldt, zwei Kollegen zu haben, die bereits vor Ort durch ihre Arbeit in der Kinder- und Jugendförderung vernetzt seien und den Sozialraum Wülfrath kennen. Dadurch ginge nicht unnötig weitere Zeit verloren, ergänzte sie. Es könne umgehend begonnen werden.

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