Wülfrath Schüler entdecken Zauber der Manege

Wülfrath · Der Mitmachzirkus ZappZarap macht Station in der Bergischen Diakonie Aprath. Jugendliche erlernen das Handwerk eines Akrobaten, Zauberers, Fakirs, Seiltänzers, Feuerspukers, Jongleurs oder Clowns.

 Manege frei! So heißt es für die Schüler der Evangelischen Förderschule der Bergischen Diakonie Aprath.

Manege frei! So heißt es für die Schüler der Evangelischen Förderschule der Bergischen Diakonie Aprath.

Foto: Staschik

Für 176 Schüler der Evangelischen Förderschule heißt es seit Montag: Manege frei! Unter dem Motto "Kannst du nicht, war gestern!", macht der Mitmachzirkus ZappZarap anlässlich des 60-jährigen Schuljubiläums Station in der Bergischen Diakonie Aprath.

Im Vorfeld hatten zwei Pädagogen des Teams ZappZarap die Lehrer in einem eintägigen Crash-Kurs in die Grundlagen der Zirkuskunst eingeführt und zusammen mit diesen das große Zelt aufgebaut. Besonders wichtig ist den Veranstaltern dabei die praktische Vermittlung von Werten wie Akzeptanz, Offenheit und Toleranz unter den Jugendlichen. Seit 2005 bringt das Projekt den Zirkus in pädagogische Einrichtungen in ganz Europa.

Am Montag ging es dann in Wülfrath los: In einer eigenen Vorstellung für die Schüler zeigten die Lehrer erfolgreich, was sie von den Zirkusleuten gelernt hatten. Wenn es nach Schulleiterin Susanne Rienas geht, eine fast schon zu perfekte Show: "Wir hätten vielleicht mehr Fehler machen sollen. Dann würde es denn Schülern leichter fallen, selber welche zu machen."

In 14 verschiedenen Workshops können Kinder und Jugendliche aus allen Bereichen der Förderschule fünf Tage lang das Handwerk eines Akrobaten, Zauberers, Fakirs, Seiltänzers, Feuerspuckers, Jongleurs oder Clowns erlernen. Ob die Schüler in ihrem Fach schon Erfahrungen haben oder nicht, spielt keine Rolle. So hat die 16-jährige Juele aus dem Clown-Workshop schon erste Erfahrungen im Karnevalsverein sammeln können, ihre Freundin Mara steht dagegen zum ersten Mal auf der großen Bühne. Das sei aber auch nicht schlimm. "Es wäre aber besser, etwas mehr Zeit zu haben", sagt sie. Für den achtjährigen Jongleur Andrej reichen die fünf Tage aus. Anstrengend sei es, aber auch "cool, weil man so viel mitmachen kann." Susanne Rienas schätzt an dem Projekt vor allem die Wirkung auf Kinder und Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, sich in der Schule zu integrieren. Immer wieder habe man die Erfahrung gemacht, dass junge Leute mit schulischen Problemen während des Zirkusprojektes aufgeblüht seien. "Die Kinder können hier sein, wie sie sind. Sie können Seiten von sich zeigen, die in der Schule nicht zur Geltung kommen", sagt Reinas. Nur so könnten Stärken entdeckt und entwickelt werden.

Auch der Beifall nach einer gelungenen Vorstellung und das Gefühl positiv aufzufallen sei ein wichtiges Erfolgserlebnis für Kinder, die solche nicht in der Schule erleben.

Gelegenheit dazu gibt es am heutigen Freitag: Bei zwei Vorstellungen zeigen die Nachwuchs-Artisten Eltern, Lehrern, Sponsoren, Ehrengästen, wie dem ehemaligen Schulleiter und dem Diakonie-Vorstand, was sie in einer Woche Zirkusschule gelernt haben.

(RP)
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