Wülfrath Scheibenwischer sorgen für viele Lacher

Wülfrath · "Draußen nur Kännchen" - das Programm der Laienspielgruppe wurde nun im Gemeindezentrum aufgeführt. Die Zuschauer lachten bei den vielen Anspielungen, Reimen und Liedern herzlich mit.

 Das Programm war eine Mischung aus Sketchen, Liedern und lustigen Zweizeilern.

Das Programm war eine Mischung aus Sketchen, Liedern und lustigen Zweizeilern.

Foto: Dietrich Janicki

Nach der erfolgreichen Premiere am Reformationstag präsentierte die Laienspielgruppe "Die Scheibenwischer" ihr neues Programm "Draußen nur Kännchen" wieder im Gemeindezentrum am Pütt. Seit 48 Jahren begeistert das Kabarett-Team mit wechselnder Besetzung jedes Jahr die Wülfrather Freunde des Humors. Diesmal drehte sich alles rund um die Themen Essen und Trinken, Restaurantbesuch und Tischmanieren.

"Sauhaufen!" stutzte der Restaurantchef seine Mitarbeiter zurecht. Die schienen einfach nicht fähig, einen Tisch richtig zu decken: Messer rechts, Gabel und Löffel links, jeweils mit ein bis zwei Zentimeter Abstand zur Tischkante! War wenigstens der Klavierspieler auf der Höhe? "Lothar, die Musik!" - Lothar spielte einen kurzen Ausschnitt aus "Je t'aime" und wurde prompt ermahnt, nur seriöse Musik zu spielen. Die Kellner Thomas und Ulrich sollten sich um die alkoholischen Getränke kümmern. "Wissen wir!" lallten die beiden mit leichter Schlagseite.

Wie stets war das Programm eine Mischung aus Sketchen, Liedern und lustigen Zweizeilern, die teils aus Klassikern bestehen, teils aus den sozialen Medien entliehen sind. So gab es passend zum Thema die besten Kellner-Sprüche: "Herr Ober, der Karpfen sieht aber gar nicht gut aus!" - "Kein Wunder, der ist ja auch tot". Ein weiteres Beispiel: "Wie fanden Sie das Steak?" - "Nach kurzer Suche unter dem Salatblatt". Begleitet von Lothar Meunier am Klavier feierte sich die Truppe zur Melodie von "Marmorstein und Eisen bricht" selbst: "Scheibenwischer sind heut da | Spielen wieder wunderbar | Ihre Sketche, die sind neu | Unser Publikum ist treu".

Dann war da noch der Patient, der "ganz angespannt" war und bei seiner Psychiaterin immer wieder über seine Freundin Gisela klagte. Schnell war klar, dass er die intime Zweisamkeit vermisste. "So kann das nicht weitergehen", sagte die Therapeutin, "Führen Sie ihre Freundin zum Essen aus, ich begleite Sie auch". Gesagt, getan. Vielleicht hätte man sich nicht ausgerechnet bei Ikea treffen sollen, wo der Schwerenöter ständig mit Begriffen wie "Bälleparadies", "Lattenrost" und "Spannerbettlaken" konfrontiert wurde.

Weiter ging es ganz züchtig mit den besten Kochrezepten. Für "Nilpferd in Burgunder" brauche man nur 2.000 Liter Rotwein, für das "Bauernomelett" möge man ein bis zwei zarte Landwirte durch ein feines Sieb streichen.

Als ein älterer Herr ein "Märchen" von früher, aus einer Zeit der Kindheit ohne Internet vorlas, nickten viele ältere Zuschauer zustimmend. Damals sei man Fahrrad ohne Helm und Auto ohne Airbag gefahren, habe Wasser aus dem Hahn getrunken und den ganzen Tag draußen mit Freunden gespielt, ohne dass die Eltern wussten, wo man den genau war. Was heute unvorstellbar sei, habe den Menschen früher nicht geschadet, im Gegenteil. Das würden wohl auch die alten Männer sagen, die zum Abschluss eine Dialog auf der Parkbank hielten. "Sag mal, hast du etwa gepupst?!" - "Ja klar, denkst du, ich stinke immer so?"

(tpp)
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