Benefizkonzert in Wülfrath Russischer Tenor singt für Ukraine

Wülfrath · Beim Benefizkonzert am 27. März in der Evangelischen Kirche Düssel tritt auch die Wuppertaler Sopranistin Elena Fink auf. Es gibt noch Karten.

 Der russische Tenor Mikhail Agafonov ist „überzeugter Europäer“ und wird beim Benefizkonzert für die Ukraine singen.

Der russische Tenor Mikhail Agafonov ist „überzeugter Europäer“ und wird beim Benefizkonzert für die Ukraine singen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Den russischen Tenor Mikhail Agafonov kennt der Konzertplaner Karl-Heinz Nacke seit etlichen Jahren. „Ich habe ihn kennengelernt, als er an der Deutschen Oper in Düsseldorf gesungen hat“, verrät Nacke. Seitdem ist der Kontakt geblieben. Gemeinsam mit Stephen Harrison organisiert Karl-Heinz Nacke regelmäßig die Neujahrskonzerte mit dem Tenor in Wülfrath und Erkrath.

Durch Corona haben die Neujahrskonzerte in diesem Jahr allerdings Verspätung: In Erkrath findet es am 25. März und in Wülfrath am 26. März statt. Nun begann während der Vorbereitungen zu den Konzerten der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg mit der Ukraine. Mikhail Agafonov verließ daraufhin zusammen mit seiner Frau Russland. „Er hat mit einem der letzten Flugzeuge, die von Moskau nach Frankfurt flogen, seine Heimat verlassen“, erzählt Nacke.

In der Nähe von Frankfurt hat er eine Wohnung gefunden. Doch war der Tenor wohl unsicher, wie man seine Staatsangehörigkeit in Deutschland aufnehmen würde. „Er hat mich angerufen und gefragt, ob er als Russe überhaupt bei den Konzerten auftreten dürfe.“ Das war für die Konzertveranstalter keine Frage, im Laufe der Gespräche entstand die Idee für ein spontanes Benefizkonzert zugunsten notleidender ukrainischer Kinder.

 Sopranistin Elena Fink aus Wuppertal tritt ebenfalls beim Benefizkonzert am 27. März in Wülfrath auf.

Sopranistin Elena Fink aus Wuppertal tritt ebenfalls beim Benefizkonzert am 27. März in Wülfrath auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mikhail Agafonov erklärte sich als überzeugter Europäer sofort bereit, Karl-Heinz Nacke ließ seine Kontakte zum evangelischen Pastor Udo Schmitt spielen und so kamen Termin und Veranstaltungsort zustande. Der Tenor wird nun zusätzlich am 27. März in der Evangelischen Kirche Düssel auftreten.

Weil Mikhail Agafonov nicht 50 Minuten am Stück singen kann, beteiligt sich Sopranistin Elena Fink am Benefizkonzert. Die Wuppertaler Sopranistin steht noch bis einen Tag vorher im Opernhaus am „Gärtnerplatz“ in München auf der Bühne und kommt erst kurz vor dem Konzerttermin zurück. Trotzdem war sie sofort bereit, die Strapazen auf sich zu nehmen und gemeinsam mit Mikhail Agafonov und Stephen Harrison am Flügel diese Matinee zu bestreiten.

Schnell war auch ein anspruchsvolles Konzertprogramm zusammengestellt. „Jeder wird vier Arien singen“, sagt Karl-Heinz Nacke. So wird Agafonov „Freunde, das Leben ist lebenswert“ singen. Und natürlich das darf das „Wolga-Lied“ nicht fehlen. Elena Fink singt aus der Oper „Don Carlos“ die Arie der Elisabeth. Außerdem wird Pastor Udo Schmitt ein „Wort zum Sonntag“ sprechen.

Eintrittskarten sind in der „Kutscherstuben“ Düssel erhältlich. Coronabedingt können nach den aktuellen Vorgaben nur 90 Zuhörer am Konzert in der Kirche teilnehmen. Der Erlös kommt geflüchteten Kindern aus der Ukraine zugute. Zwar haben die Veranstalter noch keinen konkreten Verein im Blick, aber „es gibt viele Hilfsorganisationen, die diesen Zweck abdecken“, sagt Nacke. „Dahin wird dann alles überwiesen.“

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