Wülfrath Realschule sagt mit Fest adieu

Wülfrath · Der Abend der offenen Türen Anfang Juli mit Live-Musik, Erinnerungen und Anekdoten wird seit Monaten vorbereitet.

 Schulleiter Frieder Winterberg und die Klassensprecher (v.l.) Alina Martynov, Jan-Niklas Niebisch und Lisa Großmann sind in das Programm der Abschlussfeierlichkeiten der Theodor-Heuss-Realschule eingebunden.

Schulleiter Frieder Winterberg und die Klassensprecher (v.l.) Alina Martynov, Jan-Niklas Niebisch und Lisa Großmann sind in das Programm der Abschlussfeierlichkeiten der Theodor-Heuss-Realschule eingebunden.

Foto: Dietrich Janicki

Gut möglich, dass die ein oder andere Träne fließt. In jedem Fall wird es emotional, kündigt Frieder Winterberg an. Der Leiter der Theodor-Heuss-Realschule (THR) und das Kollegium, Eltern sowie die 94 Schüler der vier Abschlussklassen sperren am letzten Schultag nicht einfach die Pforte zu, sondern verabschieden die Schule angemessen - mit einem Abend der offenen Türen am Freitag, 6. Juli, und anschließend am Samstag, 7. Juli, mit der offiziellen Schließung der Realschule im feierlichen Rahmen im Paul-Ludowigs-Haus.

Damit endet ein großes Kapitel Wülfrather Schulgeschichte, wenn nach 163 Jahren die letzten Klassen 10 ins Leben entlassen und die Sekundarschule den Standort an der Bergstraße übernimmt. Es ist die älteste Schule am Ort. Unzählige Erinnerungen sind nach den Worten des Rektors mit dem Unterrichtsgebäude verknüpft: "Wülfrath hat diese Schule sehr geschätzt."

Mit dem Adieu der Realschule zum Ende des Unterrichtsjahres wird auch Winterberg selbst in den Ruhestand verabschiedet. Die Kollegen, sofern sie denn bleiben möchten, unterrichten mit dem Start des neuen Schuljahres nach den Sommerferien an der Sekundarschule. Ebenso wird für Zehntklässler der THR, falls sie den Abschluss nicht schaffen sollten, eine Lösung gefunden, verspricht Winterberg. Der überzeugte Realschullehrer, der 38 Jahre an der THR unterrichtet, bedauert die Schwierigkeiten der Schulform. "Der Elternwille ist das Entscheidende, der hat sich für andere Schulformen ausgesprochen."

Persönlichkeitsbildung sowie bilingualer Zweig haben das Profil der Wülfrather Realschule geprägt. Dies wird beim Abend der offenen Tür Anfang Juli herausgestellt - neben alten Klassenfotos, Bildern von früheren Entlassjährgängen, alten Filmen und zahlreichen weiteren Erinnerungsstücken der Schulgeschichte sowie Live-Musik. "Jeder ist willkommen", lädt Winterberg ein und ist gespannt, mit Eltern, Schülern, Ehemaligen - seien es Schüler oder Kollegen -, aber auch mit Nachbarn und Interessierten viele gute Gespräche zu führen, die die vergangenen Jahrzehnte betreffen. "Wir freuen uns auf einen fröhlichen, sicher auch emotionalen Abend." Der wird seit Monaten vorbereitet.

Lisa Großmann, Alina Martynov, Jan-Niklas Niebisch und Mitschüler aus dem Abschlussjahrgang werden an diesem Abend Gäste nach persönlichen Anekdoten zur THR befragen, daraus einen Film zusammenstellen, der einen Tag später im Paul-Ludowigs-Haus bei der offiziellen THR-Schließung gezeigt wird, begleitet von einem Bühnenprogramm mit Musik und Überraschungen. Bis dahin bereiten sich die Zehntklässler weiter erst einmal auf ihre Abschlussprüfungen sowie unter anderem auf die Fahrt zum Haus der Geschichte nach Bonn vor. Das bevorstehende Unterrichtspensum wird, wie Winterberg betont, mit dem gewohnten Engagement fortgeführt. "Die Schüler des allerletzten Jahrgangs sind uns genauso wichtig wie die anderen vorher. Wir wollen das miteinander zu Ende bringen - damit auch der letzte Jahrgang sagt: ,Wir sind mindestens so gut versorgt worden wie der vorherige'." Zum selbstbewussten Ausrufezeichen dürfte in einigen Wochen das Jahrgangsstufenabschluss-Foto werden. Dafür hat die THR die Plakatwand am alten Wülfrather Bahnhof gemietet.

(RP)
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