60 Personen überprüft Razzia gegen Clan-Kriminalität in Wülfrath

Wülfrath/Mettmann/Erkrath · Polizei, Zoll und Ordnungsamt durchsuchen sechs Objekte – zwei werden noch in der Nacht geschlossen.

 Auch sogenannte Online-Wett-Terminals stellten Polizei, Ordnungsamt und Zoll bei dem gemeinsamen Einsatz sicher.

Auch sogenannte Online-Wett-Terminals stellten Polizei, Ordnungsamt und Zoll bei dem gemeinsamen Einsatz sicher.

Foto: Polizei Mettmann

Die Sicherheitsbehörden haben in der Nacht zu Samstag mit einem gemeinsamen Einsatz ein weiteres Zeichen gegen Clan-Kriminalität gesetzt. Polizei, Zoll und Wülfrather Ordnungsamt durchsuchten erstmals auch in der Kalkstadt und in Haan mehrere Vereinsräume, Gaststätten sowie Wettbüros. Zwei davon wurden noch in der Nacht geschlossen. Dabei handelte es sich um Teestuben in Wülfrath an der Wilhelmstraße sowie am Ellenbeek, die offiziell als Vereinsräumlichkeiten gemeldet sind.

In beiden hatten die Betreiber jedoch illegale sowie manipulierte Glücksspielautomaten und Online-Wett-Terminals aufgestellt. Wie die Polizei weiter mitteilt, wurden die Teestuben zudem als Gaststätten mit Alkoholausschank betrieben, obwohl die dazu benötigte Konzession nicht vorhanden war.

Insgesamt wurden in Wülfrath, unter Beteiligung starker polizeilicher Kräfte, sechs Objekte kontrolliert, neben jenen am Ellenbeek und an der Wilhelmstraße, an der Wiedenhofer Straße, dem Ware Platz sowie an der Alten Ratinger Landstraße. Im späteren Verlauf des Einsatzes verlagerten sich die Kontrollmaßnahmen zu einem siebten Objekt, einem Wettbüro an der Bahnhofstraße in Haan.

Die Einsatzkräfte stellten elf illegale Glücksspielautomaten und sogenannte Online-Wett-Terminals sicher. Zwischen 21 Uhr und 1 Uhr nachts wurden 60 Personen überprüft und vier Strafverfahren eingeleitet, drei wegen illegalen Glücksspiels, eins wegen des Verdachts der Hinterziehung von Arbeitsentgelt. Außerdem mussten insgesamt zehn Ordnungswidrigkeiten, unter anderem wegen Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz oder gegen Bauvorschriften, zur Anzeige gebracht werden, informiert die Polizei.

„Wir wollen den Druck auf kriminelle Clans aufrechterhalten“, hatte die Kreispolizei in Mettmann auf Anfrage unserer Zeitung bereits im Vorfeld der neuerlichen Razzia mitgeteilt. Zugleich sollen aber ebenso Ordnungsverstöße im Bereich von Gaststätten aufgedeckt werden.

Allesamt sind die nun überprüften Objekte bereits seit längerer Zeit Gegenstand polizeilicher und ordnungsbehördlicher Maßnahmen und Beobachtungen, weil Erkenntnisse dazu vorliegen, dass diese als Treffpunkte und Rückzugsorte von Personen dienen, welche in kriminellen Gruppen organisiert sind, die der Clan-Kriminalität zuzuordnen sind oder dieser zumindest nahe stehen, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.

Bereits in der Vergangenheit hatten Kreispolizei Mettmann, Zoll und Ordnungsämter Kontrollen dieser Art durchgeführt – unter anderem in Langenfeld, Velbert, Heiligenhaus, Ratingen und in Erkrath, wo bei einer Razzia Anfang des Jahres drei Gaststätten, ein Wettbüro sowie Räume eines Kulturvereins kontrolliert und zwei Straftaten wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels sowie fünf Ordnungswidrigkeiten festgestellt wurden.

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