Ehemaligentreffen Kalk-Pensionäre schwelgen in Erinnerungen

Wülfrath · Nachdem Hans-Peter Schelling den Vorsitz niederlegen musste, steht Karl Pedurschel an der Spitze des Pensionärsvereins.

 Der Pensionärsverein Rheinische Kalksteinwerke hat in Karl Padurschel (r.) einen neuen Vorsitzenden. Er ehrte jetzt das älteste Mitglied Fritz Soditt (94 Jahre).	 RP-Foto: Achim Blazy

Der Pensionärsverein Rheinische Kalksteinwerke hat in Karl Padurschel (r.) einen neuen Vorsitzenden. Er ehrte jetzt das älteste Mitglied Fritz Soditt (94 Jahre). RP-Foto: Achim Blazy

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es fällt Karl Pedurschel ganz offensichtlich recht schwer, über den Gesundheitszustand seines Vorgängers Hans Peter Schelling (84) zu reden. „Ich habe ihn erst gestern besucht, er ist mir ein guter Freund geworden im Laufe der Jahre und es ist wirklich traurig, dass er sein Amt nicht mehr ausüben kann. Er hat dies wunderbar gemacht über all die Jahre“, teilt der 79-Jährige den rund 50 Kalkpensionären bei der Mitgliederversammlung im Paul- Ludowigs- Haus mit belegter Stimme mit. Der Pensionärsverein Rheinische Kalksteinwerke hat einen neuen Vorstand. Bereits seit vergangenen Herbst hatte Karl Pedurschel das Amt kommissarisch übernommen, vorerst aus der Not heraus. „Es hätte ja sonst niemand machen wollen und das hätte das Aus für unseren Verein bedeutet“, erzählt der Wülfrather. „Das war das Letzte, was ich wollte. Daher habe mich damals dazu bereit erklärt.“

Bei seiner Wahl hat Karl Pedurschel daher auch keinen Gegenkandidaten und wird einstimmig zum neuen Vorstand gewählt. „Natürlich möchte ich ein wenig frischen Wind und neue Ideen einbringen, ich habe zum Beispiel bereits vier Termine für Werksbesichtigungen mit der Lhoistgeschäftsführung abgesprochen und hoffe, dass sich unsere Mitglieder rege beteiligen“.

Dann wendet sich Pedurschel Fritz Soditt zu, mit knapp 95 Jahren das älteste Vereinsmitglied und nicht nur das: weil Soditt bei Rheinkalk 30 Jahre lang als Buchhalter tätig war und bis heute nicht von Zahlen lassen kann, kümmert sich der rüstige Senior nach wie vor um den Begräbnisbeihilfeverein, seit 1990 eine Nothilfeinitative von Rheinkalk, die im Todefalls eines Kalkers Angehörige finanziell unterstützt

„Wir haben die Zusage von Lhoist, dass ab sofort 1431 Euro pro Sterbefall gezahlt werden“, lässt Fritz Soditt seine ehemaligen Kollegen wissen, „allerdings nur unter bestimmten Satzungsveränderungen, über die in einer Vollversammlung im September abgestimmt werden soll.“

Fritz Soditt, zweifacher stolzer Vater, vierfacher Großvater, erinnert sich gern an die alten Zeiten: „Wir waren sehr glücklich, haben 1960 auf einem Grundstück, das Rheinkalk uns zur Verfügung stellte, gebaut“. Vor 26 Jahren verstarb seine Ehefrau. Bis vor fünf Jahren ist er 30 Jahre lang täglich von Dienstag bis Freitag morgens eine Stunde schwimmen gegangen, vielleicht ein Grund, warum der alte Herr auch heute noch so erstaunlich fit und eigentlich um keine Antwort verlegen ist- nur ein einziges Mal an diesem Tag: als er goldene Ehrennadel für seine Vereinsverdienste verliehen bekommt- bislang haben diese Auszeichnung nur vier Vorstände erhalten. „Ich bin fassungslos“, stammelt Fritz Soditt, „Diese Ehre bedeutet mir unendlich viel“. Glück auf! Der Pensionärverein Rheinische Kalksteinerke besteht derzeit aus 214 Mitgliedern. Vor 20 Jahren waren es noch über 600. Viele scheiden durch Tod aus. Neumitglieder gibt es kaum.

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