Wülfrath Parkzone vor Lindenschule ist umstritten

Wülfrath · Das Ordnungsamt hält am neuen, eingeschränkten Halteverbot vor der Grundschule fest. Im Bereich Kastanienallee gebe es genügend freie Parkplätze.

 Für eine Parkzone vor der Grundschule an der Lindenstraße zeichnet sich bei der Politik keine Mehrheit ab.

Für eine Parkzone vor der Grundschule an der Lindenstraße zeichnet sich bei der Politik keine Mehrheit ab.

Foto: Dietrich Janicki

Der Vorstoß der CDU, den Grünstreifen vor der Lindenschule möglichst weit zur Parkzone umzugestalten, hat in der Politik zu einer lebhaften Diskussion geführt. Tenor jetzt in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung: Die Idee, dem Verkehrsproblem durch die zahlreichen Elterntaxis zu begegnen, ist umstritten. Selbst bei der CDU, wie Vize-Bürgermeister Andreas Seidler während der Debatte im Rathaus einräumte. Entschieden wurde über den Antrag der Christdemokraten nicht. Das soll nach weiteren Beratungen im Schulausschuss erst im Rat passieren. CDU-Mann Seidler kündigte an, die Fraktion werde den Vorstoß bis dahin noch einmal modifizieren.

Die Verwaltung hält jedenfalls an dem eingeschränkten Halteverbot von 9 bis 14 Uhr, das dort mit dem Unterrichtsstart nach den Sommerferien eingeführt wurde, fest. Dem stehe nichts entgegen, erklärte Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn. Zusätzliche Stellplätze in der Nachbarschaft der Grundschule sind aus seiner Sicht nicht erforderlich. "Im Bereich Kastanienallee und Umgebung haben wir genügend freie Parkplätze." Schorn belegte dies mit Lichtbildern, aufgenommen in diesen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten während der Unterrichtszeit. 66 Parkplätze hat das Ordnungsamt in dem Bereich gezählt: Der weiteste Fußweg zur Lindenschule von einem dieser Stellplätze betrage 240 Meter.

Mit Sicherheitsaspekten begründete der Ordnungsamtsleiter das neue eingeschränkte Halteverbot vor der Grundschule. Gefährliche Situationen durch Anhalten in der zweiten Reihe, um das Kind aus dem Pkw aus- beziehungsweise einsteigen zu lassen, sollten dadurch vermieden werden.

Dennoch werde weiterhin in der zweiten Reihe geparkt, betonte Andreas Seidler. Mitunter werde zum Rangieren der Rückwärtsgang eingelegt und anschließend quer über die Straße gewendet.

Nach Einschätzung von Michael Neumann (Grüne) würde ein Parkstreifen solche Gefahrensituationen jedoch nicht beheben; im Gegenteil: Das Problem würde verstärkt. Auch Ilona Küchler (Linke) sieht in zusätzlichen Parkplätzen am Straßenrand keine Lösung. Für sie sind Eltern mit ihren Autos in der Verantwortung. Weitere Ausschuss-Mitglieder werteten dies ebenso: "Wenn Eltern alle ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, stoßen wir an Grenzen." Dabei müssten Kinder aus dem näheren Umkreis eigentlich in der Lage sein, zu Fuß zur Schule zu gehen. 110 Ogata-Lindenschüler sind in der benachbarten ehemaligen Angerschule untergebracht. Zudem sind dort Werkräume für das Gymnasium, das hier obendrein Räume für Klausuren nutzt. Damit herrscht reichlich Betrieb auf dem unteren Schulhof, wie die Verwaltung im Ausschuss erklärte. Hier einen Parkplatz zu errichten, wie im CDU-Antrag außerdem angeregt, sei kaum möglich. Im Unterschied zu der Idee, Pädagogen der Lindenschule mit Parkausweisen für die für sie vorgesehenen Stellflächen auszustatten. Das unterstützte der Erste Beigeordnete Rainer Ritsche und kündigte an: Die Verwaltung würde dies dann kontrollieren, zunächst würde es bei freundlichen Hinweisen bleiben.

(RP)
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