Wülfrath Parkschüler trainieren Gedächtnis

Wülfrath · Wer sich gedanklich einen Spickzettel macht, lernt schneller.

 Sport fürs Gedächtnis machten die Parkschüler.

Sport fürs Gedächtnis machten die Parkschüler.

Foto: rab

In der Parkschule war jetzt Tag des Gedächtnistrainings. Dazu gab es für Schüler, Lehrer und Eltern Vorträge, um Lernstoff besser vermitteln und behalten zu können. Zu Gast waren der Schweizer Gedächtnistrainer Gregor Staub und seine Kollegin Helena Schwaab. Sie stellten Staubs "Mega Memory"-Methode vor. Mit dem Prinzip kann man lernen, sich gedanklich einen Spickzettel zu machen. Welche Inhalte memoriert werden sollen, ist dabei egal. "Wichtig ist, dass man die Übungen mindestens fünf Mal positiv wiederholt", erklärte Staub. "Mit den Erfolgserlebnissen kommt dann auch die Freude am Lernen."

Am Morgen übten zunächst die Kleinsten das Memorieren. Mit Helena Schwaab ordneten sie zum Beispiel Zahlen bestimmten Punkten im Raum zu. Im zweiten Schritt wurden dann Wörter inhaltlich mit Zahlen verknüpft: Etwa die Acht mit dem Wort Achterbahn, die Zwölf mit dem Wort Geist oder die Vier mit dem Wort Auto. Schwaab erzählte den Erst- und Zweitklässlern dann eine Geschichte, in der diese Wörter vorkamen. Nach ein paar Wiederholungen konnten sich die Kinder so eine 24-stellige Zahl merken. "Junge Kinder lernen eigentlich sowieso gern", so Staub. Mit den richtigen Übungen könne man als Lehrkraft aber dafür sorgen, dass Inhalte schneller im Gedächtnis blieben. "Das kleine Einmaleins zum Beispiel bereitet den Kleinen oft Mühe. Schulklassen üben das oft anderthalb Jahre. In Indien lernen es die Kinder in einer Woche", erzählte Staub. Solche Merkmethoden aus anderen Ländern hat er im Lauf der Jahre zusammengetragen, getestet und weiterentwickelt. "Ich hatte früher selbst Probleme, mir Dinge zu merken. Von der Schule bin ich deshalb mit 16 runter", erzählte er. Das Gedächtnistraining, das er ursprünglich für sich selbst eingeübt hat, lehrt er mittlerweile seit über 20 Jahren in Schulen, Unis und Unternehmen. Auch Schwaab ist über einen solchen Vortrag zu der "Mega Memory"-Methode gekommen. "Ich habe vor fünf Jahren einen Vortrag für Eltern miterlebt." Das habe sie so überzeugt, dass sie die Methode mittlerweile selbst lehrt.

Den Grundschülern brachte sie die Übungen auf spielerische Weise näher. "Wenn wir beim Lernen Fantasie verwenden, arbeiten unsere linke und rechte Gehirnhälfte zusammen", sagte sie. "Dadurch lernen wir bis zu 30 Mal schneller." Vor Fehlern sollten die Kinder keine Angst haben. Mit etwas Ermutigung trauten sich die Schüler Jenny und Tilo sogar zu, lange Zahlen vor der Gruppe zu memorieren. "Wenn die Kinder so mutig sind, macht es besonders viel Spaß", meinte Schwaab. Nach den Schülergruppen waren nachmittags die Eltern und Lehrer dran. Ihnen zeigte Staub Tricks, sich selbst Dinge besser zu merken - aber auch, wie sie Kinder beim Lernen unterstützen können.

(rab)
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