Kultur in Wülfrath Niederbergisches Museum mit neuen Akzenten

Wülfrath · Der Trägerverein ist nicht untätig. In dem Haus gibt es jetzt frische Bodenbeläge, eine Präsenzbibliothek und viele Ideen zum Themenjahr „Alles in Bewegung“.

 Eberhard Tiso und Karin Fritsche sortieren Ordner zur Wülfrather Industriegeschichte, die jetzt im Museum nachgelesen werden kann.

Eberhard Tiso und Karin Fritsche sortieren Ordner zur Wülfrather Industriegeschichte, die jetzt im Museum nachgelesen werden kann.

Foto: Achim Blazy (abz)

Selbst in Zeiten, in denen alle Theater, Konzertsäle und Museen geschlossen waren, ist in den Häusern, die dem Netzwerk der Bergischen Museen angehören, Erstaunliches passiert. So war zum Beispiel der Trägerverein des Niederbergischen Museums an der Bergstraße nicht untätig, er hat in mehreren Räumen neue Bodenbeläge verlegen lassen und eine Präsenzbibliothek eingerichtet, in der die Stadtgeschichte Wülfraths nachgelesen werden kann und über das Vereinsleben und bekannte Persönlichkeiten des Städtchens berichtet wird.

Auch eine Präsentation der Nachkriegsgeschichte Wülfraths bis Mitte der 1950er Jahre wurde vorbereitet und an einer Auflistung der Industrieunternehmen wird noch gearbeitet, die mehr als einhundert Jahre – von etwa 1850 bis 1960 – ortsansässig waren. Doch auch der Blick in die Zukunft verrät, dass hier engagierte Leute am Werk sind.

Das Themenjahr „Alles in Bewegung“ hat in diesem Jahr 21 Museen des Netzwerks aufgefordert, sich zu beteiligen. Das Niederbergische Museum wird mit der Ausstellung „Lust auf Rad – fahren“ das Rad als solches in den Mittelpunkt der Betrachtungen stellen. Es werden nicht nur Fahrräder, zum Teil seltene aus fernen Zeiten, gezeigt, auch Dreiräder und Roller der Wülfrather Firma Pucky finden Raum in der Ausstellung.

Eine Fülle von Begleitveranstaltungen haben sich der Vorsitzende des Trägervereins, Eberhard Tiso, und die Geschäftsführerin Karin Fritsche einfallen lassen, um die Attraktivität der Ausstellung zu erhöhen. So werden Radtouren zu anderen Museen, die an der Aktion „Die Bergischen Museen in Bewegung“ teilnehmen, auf der Nordbahntrasse und der Korkenziehertrasse unternommen, die Medienwelt wird eine Lesung zum Thema Fahrrad anbieten, ein Rad-Event wird auf dem Schulhof der benachbarten Sekundarschule veranstaltet und ein Kinderprogramm findet unter der Leitung von Christa Hoffmann statt.

Es handelt sich um die dritte gemeinsame Aktion der Museen, die dem Netzwerk, einem losem Verbund, angehören. An der ersten beteiligten sich sechs, an der zweiten schon elf und nunmehr, an der diesjährigen Aktion, bereits 21 Museen aus der Region. Ein Zeichen, dass Ideen zu Inspiration und Einsatz führen. Dass die so sehr beliebte Bergische Kaffeetafel auch wieder bei den Einnahmen für Besserung sorgt, ist die große Hoffnung der beiden Verantwortlichen. 

Im Jahr 2019 hat das Niederbergische Museum einen Kooperationsvertrag mit der Sekundarschule geschlossen und Karin Fritsche und Eberhard Tiso erhoffen, das Interesse bei den Jugendlichen für das Museum zu wecken und zu fördern. So sollen Jugendliche als Moderatoren angelernt werden, die bei Veranstaltungen eingesetzt werden können.

Vielleicht erfüllt sich bei dieser Gelegenheit auch der Wunsch, den überaus aktiven Helferkreis, in dem mehr als 60 Ehrenamtler tätig sind, zu verjüngen und auch den ehrenamtlichen Vorsitz einmal zu übernehmen.

Der Auftakt für das Themenjahr soll am 2. Mai für geladene Gäste stattfinden und die Öffentlichkeit kann die Ausstellung dann vom 12. Mai bis 31. Oktober bewundern.

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