Wülfrath Neuer Zeittunnel führt ins 21. Jahrhundert

Wülfrath · Gestern wurde das Museum nach mehrmonatiger Umbauphase wiedereröffnet. Seine Technik ist nun digitalisiert.

 Neugierig und interessiert betraten die Gäste das modernisierte Museum, das in einem ehemaligen Zugangstunnel zum Kalksteinbruch Bochumer Bruch entstanden ist.

Neugierig und interessiert betraten die Gäste das modernisierte Museum, das in einem ehemaligen Zugangstunnel zum Kalksteinbruch Bochumer Bruch entstanden ist.

Foto: Dietrich Janicki

Darauf hat die Region lange gewartet: Gestern ist das Zeittunnel-Museum nach mehrmonatiger Umbauphase wiedereröffnet worden. Bürgermeisterin Claudia Panke durchschnitt zusammen mit Zeittunnel-Leiterin Andrea Gellert, Landrat Thomas Hendele und Paul Schipper von der Firma Lhoist am Vormittag das Rote Band. Zum großen Eröffnungsfest mit Live-Musik von den WüRG Allstars und einigen kulinarischen Leckerbissen kamen neben vielen geladenen Gästen auch hunderte Besucher aus der Region. Claudia Panke betonte, dass die Modernisierung und Erweiterung der Dauerausstellung nach 15 Jahren notwendig war. Im Tunnel, der nicht gegen die Außenluft abgedichtet ist, sei es immer etwas feucht, so dass die Materialien darunter leiden. Mit der Überarbeitung ergab sich die Gelegenheit, auch gleich einen Sprung in Sachen Technik zu machen. Die Ausstellung wurde digitalisiert und bietet nun Videosequenzen und Luftbildaufnahmen. Die neuen Stellwände sind aus beständigem Alu-Dibond und die Texte wurden überarbeitet. Nun sei der Zeittunnel wieder ein würdiger Imageträger für die Stadt Wülfrath und eine wichtige Marke im Neanderland, führte die Bürgermeisterin aus.

Landrat Thomas Hendele erinnerte an den schwierigen Prozess, der der Neueröffnung vorausgegangen war. Zunächst bedurfte es eines Ratsbeschlusses, um überhaupt den Fortbestand des Museums zu sichern. Dann sei es ein Zusammenwirken von vier Institutionen gewesen - nämlich des Kreises Mettmann, der Stadt Wülfrath, des LVR und der Firma Lhoist Germany, die die Mammutaufgabe schließlich ans Ziel gebracht habe. Der Zeittunnel wurde 2003 als ein "Leuchtturmprojekt" der Euroga ins Leben gerufen. "Er hat also auch die kritische Jury auf Landesebene überzeugt" sagte Hendele. Abgerundet worden sei die Attraktion 2010 mit dem Neanderlandsteig und der Eröffnung des Panoramaradwegs, der direkt an der Einfahrt zum Tunnelgelände vorbeiführt. "In Symbiose mit dem Neanderthal Museum und der geplanten ,Route des Kalks' ist dies heute ein Ereignis, das für die gesamte Region von Bedeutung ist", sagte Hendele.

Einen großen Beitrag - finanziell und personell - hat die Firma Lhoist geleistet. Am Ende des 160 Meter langen Tunnels hat Lhoist eine Sektion gebaut, die sich mit "Kalk im Alltag" beschäftigt. Sie ergänzt das Eingangs-Panel zum Thema "Kalkstein in Wülfrath".

"Klar ist, dass Kalk aus Wülfrath am Anfang der Wertschöpfungskette der Stahlindustrie und anderer produzierender Branchen steht", erläuterte Paul Schipper, Vice President und Geschäftsleiter von Lhoist Germany. Claudia Panke und Andrea Gellert dankten allen Beteiligten, Sponsoren und Förderern, Politikern und Ehrenamtlern für ihr Engagement. So hätten Martina Lux-Sawatzki und Michael Sawatzki bis zur letzten Minute an der Fertigstellung gearbeitet. "Vorhin hat jemand zu mir gesagt, ,Ich bin froh, dass es heute endlich wieder los geht'", sagte Panke. "Das bin ich auch."

(RP)
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