Wülfrath Neuer Rettungswagen: 190.000 Euro fürs Leben

Wülfrath · Seit Jahreswechsel ist ein neuer Rettungswagen im Einsatz. Vor allem wurde bei dem Fahrzeug in medizinisches Equipment investiert.

 Kein Tragestuhl wie bislang, sondern eine zentral platzierte Liege ermöglicht die noch bessere Patientenversorgung im Wagen.

Kein Tragestuhl wie bislang, sondern eine zentral platzierte Liege ermöglicht die noch bessere Patientenversorgung im Wagen.

Foto: Dietrich Janicki

Bei ihnen kommt es auf jede Sekunde an. Werden Feuerwehrleute und Notärzte alarmiert, müssen sie sich auf ihre Autos verlassen können. 190.000 Euro hat die Stadt Wülfrath jetzt in einen weiteren Rettungswagen investiert. "Es war das schönste Weihnachtsgeschenk", kommentiert Florian Gerstacker, Leiter des Amts für Feuerschutz und Rettungswesen (Amt 37), die Neuanschaffung.

Dabei handelt es sich um einen Mercedes Sprinter mit Kofferaufbau. Dieser Sonderaufbau aus Aluminium wurde von der Firma Fahrtec realisiert. "Der einzigen, die den sogenannten Überschlagstest mit Gutachten bestanden hat", wie Sandra Funke-Kaiser, stellvertretende Chefin im Amt 37 und maßgeblich für die Organisation und Durchführung der Neuanschaffung verantwortlich, sagt.

Vor allem sein Innenleben entspricht den derzeitigen technischen und medizinischen Anforderungen, sagen die Verantwortlichen. Um Patienten noch besser versorgen zu können, gibt es nicht länger einen Tragestuhl, sondern eine zentral verankerte Liege. Befand sich das EKG-Gerät vormals an der Wand oder Trage, besteht es jetzt als mobile Version aus drei einzeln transportierbaren Teilen.

"Für die bessere Sichtbarkeit der Patientenparameter ist der Monitor zum Beispiel abnehmbar", erklärt Florian Gerstacker. Gleiches gilt für den Defibrillator und die Patientenbox. Ebenso wie das neue Beatmungsgerät sind es nun kreisweit überall identische Geräte, mit denen die Retter arbeiten. Gleiche Handhabungen und gleiche Halterungen optimieren die Patientenversorgungen also zusätzlich. Außerdem bietet der Innenraum des neuen Autos mehr Platz.

Die Rettungswache, auf der elf Rettungsassistenten, darunter ein Auszubildender, und seit einem Jahr auch eine Verwaltungsbeamtin tätig sind, verfügt damit über "2 plus 1" Rettungswagen - das alte Fahrzeug wird nämlich nicht ausrangiert, sondern bleibt als Reservefahrzeug im Einsatz. Das ist zwar bereits acht Jahre alt, bereits abgeschrieben, wie Bürgermeisterin Claudia Panke sagt. "Es erfüllt aber noch alle Standards."

Ein Jahr hat es gedauert, bis die Formalien inklusive der Ausschreibungen, unter Dach und Fach waren. Der reine Ausbau nahm drei Monate in Anspruch. Seit Jahreswechsel ist der neue Rettungswagen im Einsatz. Wie sein Vorgänger soll er mindestens sechs Jahre im Einsatz sein, ehe er haushaltstechnisch abgeschrieben ist.

Der Blick auf die aktuellen Zahlen (Infobox) zeigt: Die Wülfrather Retter sind kreisweit im Einsatz, bekommen also ordentlich Kilometer auf den Tacho. "Die Tendenz ist steigend", weiß Sandra Funke-Kaiser aus den vergangenen zwei Jahren. Gründe dafür sind: Es gibt weniger Krankenhäuser und je nachdem, was der Patient hat, also wie er im optimalen Fall versorgt werden sollte, wird die entsprechende (Fach)-Klinik angesteuert.

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