Wülfrath Neuer Nebenstandort für die Feuerwehr

Wülfrath · Bei AVK Armaturen steht jetzt ein Kommandowagen, mit dem die Retter schnell zum Einsatz fahren können.

 Der Geräteschuppen beim Armaturenhersteller AVK ist nur ein Provisorium, aber die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath ist froh, dass ihr Kommandowagen jetzt an der Schillerstraße im Süden stationiert ist.

Der Geräteschuppen beim Armaturenhersteller AVK ist nur ein Provisorium, aber die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath ist froh, dass ihr Kommandowagen jetzt an der Schillerstraße im Süden stationiert ist.

Foto: Dietrich Janicki

Der Geräteschuppen bei AVK ist nur ein Provisorium, aber die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath ist froh, hier an der Schillerstraße ab sofort einen Kommandowagen stationiert zu haben.

Das Gerätehaus Rotdornweg muss erst noch gebaut werden (angedacht ist 2020), und im Falle eines Einsatzes können die Helfer aus dem Wülfrather Süden so schneller zum Einsatz kommen.

Sven Salomon, der stellvertretende Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, nahm am Montag die Schlüssel für den Schuppen mit dem alten Passat Kombi entgegen. "Der ist jetzt zwölf Jahre alt und war früher das Fahrzeug der Kommandoleitung", erklärt Salomon. Dass dieser jetzt auf dem Gelände der Armaturenfirma stehen kann, hat Wirtschaftsförderer Karsten Nieman eingefädelt: Er sprach Frank Lieser, den Geschäftsführer von AVK an, und dieser erklärte sich sofort bereit, den Schuppen auf dem Betriebsgelände an die Feuerwehr zu vermieten. Seine Erklärung: "Wir stellen die Hydranten her, mit denen die Feuerwehrleute täglich im Einsatz zu tun haben. Das passt doch gut zusammen."

Die Wülfrather Freiwillige Feuerwehr hat aktuell 82 Erwachsene und 45 Kinder und Jugendliche in ihren Reihen. Die Erwachsenen unter ihnen hatten 2017 493 Einsätze. "Dazu gehören neben der Brandbekämpfung "technische Hilfe, Ölspurenbeseitigung, Tierrettung, Einsätze wegen Gewässerverunreinigung und -Fehlalarme", listet Wehrleiter Guido Großmann auf. Die technische Ausstattung sei sehr gut.

Wie alle Freiwilligenorganisationen kämpft auch die Wülfrather Wehr mit Nachwuchsproblemen. Schuld daran seien nicht nur der demografische Wandel und die veränderten Arbeitsbedingungen, sondern auch das Ende der großen Arbeitgeber vor Ort. "Wer täglich zur Arbeit nach Düsseldorf fährt, oder etwa in Holland studiert, wie einer unserer Jung-Feuerwehrleute, der geht uns als Mitglied verloren", beklagt Großmann. Und: Der habe auch weder Zeit, noch Lust, am Wochenende den Fuhrpark und das technische Gerät zu warten. Abschreckend wirken auf mögliche Freiwillige auch die Berichte über Gaffer, die aggressiv werden, wenn man sie vertreibt, berichtet Christian Dohle, einer der Stellvertreter des Wehrleiters. Er selbst habe es schon erlebt, dass Bürger nachts den Einsatzleiter auffordern, die Pumpen abzustellen, weil die so viel Krach machen. Der Feuerwehrnachwuchs wird überwiegend aus der eigenen Jugend rekrutiert. Kinder dürfen im Alter von zehn Jahren Mitglied werden. "Je früher sie mitmachen, desto eher bleiben sie dabei", glaubt der Wehrleiter. Zusätzliche Anreize sind Vergünstigungen, etwa freier Eintritt im Schwimmbad, verbilligte Musicalkarten oder Reisen. Ratingen habe jetzt eine Ehrenamtsrente eingeführt. Die Wülfrather beobachten das.

(ilpl)
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