Wülfrath Neue Wülfrather „ASSe“ stellen sich vor

WÜLFRATH · Bei einem Informationsstand der Seniorensicherheitsberater kamen am Wochenende viele Gefahren zur Sprache.

 Mario Fasol informiert Hans-Peter Klotz zum Thema Seniorensicherheit.

Mario Fasol informiert Hans-Peter Klotz zum Thema Seniorensicherheit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das „Aktionsbündnis Seniorensicherheit“ (ASS) ist eine Initiative der Polizei im Kreis Mettmann, mit der ältere Mitbürger auf Gefahren aufmerksam gemacht werden sollen, die sie in höherem Maße betreffen als andere. Die Themen sind Einbruchschutz, Trickbetrug und Trickdiebstahl, sowie Sicherheit im Straßenverkehr als Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. ASSe, das sind ehrenamtliche Berater, die selbst schon das Rentenalter erreicht haben und durch die Polizei geschult wurden. In der vorvergangenen Woche fand wieder eine Schulung für mehr als 20 neue Mitstreiter bei der Kreispolizeibehörde in Mettmann statt, von denen allein fünf aus Wülfrath kamen. Nun stellten sich die alten und neuen ASSe bei einem Infostand vor der Wülfrather Sparkasse vor.

„Ich bin einer von den Neuen und habe aus der Rheinischen Post davon erfahren“, sagt Rolf Hoffmann. „Ich bin ein empathischer Mensch und finde es gut, wenn man was für die Gesellschaft macht“, erklärt er seine Motivation. Aber auch ein wenig Eigennutz sei dabei. „Die Schulung war sehr interessant. Man ist ja erstaunt, auf was man alles achten muss“, erzählt das Neu-ASS. Neben den Infoständen, die zwei bis drei Mal im Jahr angeboten werden, besuchen die Berater auch Veranstaltungen für Senioren, etwa von der Awo oder der Kirchengemeinde. Ansonsten läuft es über die direkte Ansprache von Senioren zu Senioren. „Die ASSe agieren als Multiplikatoren in ihrem eigenen Umfeld“, erklärt Kriminalkommissar Holger Kresken. Das ist heute wichtiger denn je. Als das ASS-Team vor einigen Jahren gegründet wurde, nahmen gerade die betrügerischen Telefonanrufe zu. Dabei rufen bandenmäßig organisierte Kriminelle besonders Senioren an und geben sich als Freund des Enkels aus. Es wird eine Notsituation vorgegaukelt, an deren Ende eine Geldübergabe steht. „Ich habe früher in einer Apotheke gearbeitet“, erzählt Neu-ASS Helga Tauscher-Detemple. „In Beratungsgesprächen erfährt man auch Dinge aus dem Leben der Stammkunden. Viele hatten bereits eigene Erfahrungen mit Trickbetrügern gemacht, da dachte ich, ich engagiere mich mal. Es gibt viele verschiedene Maschen“. Die kriminellen Anrufer seien oft gut vorbereitet und hätten auf jede mögliche Option eine Antwort, weiß Alt-ASS Gerd Trappmann.

Die neueste Masche sei, sich als Polizeibeamter auszugeben und das Opfer unter Dauerstress zu setzen. Der Anrufer behauptet, er habe Hinweise, dass ein Einbruch bevorstehe, und ruft oft in den Abend- oder Morgenstunden immer wieder an. „Bei einem Opfer wurden 70 Anrufe in 24 Stunden gezählt. Viele sagen, sie wollten nur, dass es endlich aufhört“, berichtet Holger Kresken. „Unser Rat: Sobald sie merken, das bei einem Anrufer etwas nicht stimmt, hängen Sie ein und rufen die echte Polizei unter der 110 an“. Ganz anderes Thema: Senioren sind auch im Straßenverkehr besonders gefährdet. Als Fußgänger (mit oder ohne Rollator) oder als Radfahrer sollten Grundregeln beachtet werden, wie helle Kleidung und Reflektoren an Ärmeln und Fahrzeug. Senioren sind die häufigsten Nutzer von Pedelecs. „Ein Pedelec ist etwas ganz anderes als ein normales Fahrrad“, warnt Verkehrssicherheitsberater Gero Giegeling.

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