Dass es überhaupt zu dem Aufwand mit aufgerissener Straße gekommen ist, verdanken die Stadtwerke dem speziellen Wülfrather Boden. Ursprünglich hatte man versucht, so genannte Leerrohre durch den Boden und unter der Goethestraße her zu treiben. Doch da hatten die Bauplaner die Rechnung ohne den harten Kalkstein gemacht. Der Bohrer blieb schlichtweg stecken, und so musste die Straße doch aufgerissen werden. Damit der Verkehr einigermaßen fließen konnte, wurde die Straße nur halbseitig aufgerissen. "Vor allem der Busverkehr sollte nicht beeinträchtigt werden."

Auf der Schulstraße wurden zwei Gasleitungen sowie eine Wasserleitung erneuert, auf der Straße Am Diek zwei Gasleitungen. Diese mussten ausgetauscht werden, weil sie bei der Inspektion aufgefallen waren. "Das war das siebte oder achte Mal, dass wir an dieser Stelle Probleme hatten", erklärt Gallinat, "deshalb haben wir diese Leitungen erneuert." In der Schulstraße verlegen die Stadtwerke je eine Gasmitteldruckleitung und Gasniederdruckleitung sowie eine Trinkwasserleitung. Über die Gasmitteldruckleitung wird die Netzstation gespeist, die neben dem Gymnasium die Gaskunden im Bereich der Kastanienallee versorgt.

Ursprünglich sollte die Maßnahme gemeinsam mit dem Bauvorhaben der Stadt bereits in den Sommerferien umgesetzt werden, da die Außerbetriebnahme der Gasmitteldruckleitung in der jetzigen Heizperiode bei sehr niedrigen Temperaturen kritisch ist. Ziel war es, die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten, sagt Gallinat. Aufgrund von Verzögerungen beim Ausschreibeverfahren und insbesondere, um die beantragten Fördergelder nicht zu gefährden, haben die Stadtwerke entschieden, die Versorgungsleitungen im Vorfeld der städtischen Maßnahme zu verlegen.

Nun drängt der nächste Akt bei "Wülfraths macht sich hübsch": Der fußläufige Bereich der Schulstraße neben dem Anger-Markt soll umgebaut werden. Der "Streifen" zwischen Einkaufszentrum und Sporthalle/Wasserwelt soll zu einem parkähnlichen Grünzug mit viel Grün, zwei großen Bäumen und vielen Bänken angelegt werden. Der Clou: Der Weg wird nicht direkt den Hügel hinauf, sondern in einem weiten Zickzack-Kurs nach oben führen. Der Bereich soll barrierefrei werden. Um dies zu erreichen, muss die große Steigung des Fußwegs hinauf bewältigt werden. Die Lösung: Ein Zickzack-Weg mit einem Längsgefälle von maximal sechs Prozent. Bedingung laut Vorschrift ist aber, dass alle zehn Meter Bänke eingerichtet werden. Künftig wird es zwei Wege geben: Einerseits der barrierefreie Zickzack-Weg, den Rollstuhlfahrer, ältere Menschen mit Rollatoren oder auch Mütter mit Kinderwagen nehmen können. Anderseits der kurze Weg über Treppen, die die Podeste verbinden. Gabionenwände (Drahtkörper gefüllt mit Steinen) sind dort vorgesehen.