Wülfrath Kulturkirche feiert unterm Zeltdach

Wülfrath · Chorgesang, Rock und Fußball - alles war möglich bei der "Summer Church" am Wochenende. Nur der Sand fehlte.

 Auch der Chor "Young Voices" sang bei der "Summer Church" der Kulturkirche. Nach den Worten von Pastor Thomas Rehrmann lockte das Festival viele Besucher an, "die sonst vermutlich nie in die Kirche gehen würden".

Auch der Chor "Young Voices" sang bei der "Summer Church" der Kulturkirche. Nach den Worten von Pastor Thomas Rehrmann lockte das Festival viele Besucher an, "die sonst vermutlich nie in die Kirche gehen würden".

Foto: D. Janicki

Nach der gelungenen "Summer Church" im vergangenen Jahr mit einem Programm, das sich über mehrere Wochenenden erstreckte, gab es diesmal eine Mini-Version - das "Open-Air Wochende" der Kulturkirche. Es begann am Freitagabend mit einem Jugendgottesdienst, der von Yvonne Schulter und der evangelischen Jugend vorbereitet wurde. Der Chor "Young Voices" lieferte dazu den Gesang und Loopmusiker "Vinku" (Vincent Kuhlen) die schmissigen Rhythmen.

"Leider mussten wir den Gottesdienst und die Konzerte in die Kirche verlegen. Es war einfach zu kalt", erzählt Pfarrer Thomas Rehrmann, der die Veranstaltung gemeinsam mit Kantor Thomas Gerhold und einem Helferteam aus der Gemeinde geplant und organisiert hat. Vincent Kuhlen, der im vergangenen Jahr auch schon dabei war, habe mehr Zuschauer verdient. "Aber es war schön zu sehen, wie gut er sich in einem Jahr entwickelt hat", sagte Rehrmann.

Zwar zeige die Veranstaltung, wie Kirche sich für Neues öffnen kann, aber missionieren wolle man nicht, betont der Pfarrer: "Es kommen Menschen aus der ganzen Stadt, die sonst nicht hier sind. Es reicht aber, wenn sie ab und zu kommen und genießen." Die Kirche verleugnen wolle man natürlich auch nicht - und so endete jeder Abend mit einem Segen. Zugleich wagte die Kulturkirche, Kirche und Rockmusik zu verbinden. Das sei auch für die älteren Konzertbesucher kein Problem, versicherte Thomas Gerhold, der die musikalischen Kontakte geknüpft hatte. Am Samstagabend sei das Wetter zum Glück besser gewesen und die Cover-Rock-Band "Rimshot" habe dem Publikum auf der Open-Air Bühne ganz schön eingeheizt. Er selbst sei spontan als Bassist eingesprungen, sonst hätte die Band nicht auftreten können. "Das war für mich kein Problem, ich habe eine entsprechende Ausbildung", erzählt der flexible Kirchenmusiker. Aber daran, dass er jetzt Blasen am Finger habe, merke er, dass er "so etwas nicht mehr gewöhnt" ist. "Der Samstag war richtig schön", erzählen die Organisatoren. Es gab zwar diesmal keinen künstlich aufgeschütteten Sandstrand, aber die Gäste saßen auf den Liegestühlen und haben gegessen, getrunken und gefeiert. Einzige Panne: Bei der Übertragung des Deutschlandspiels gab es technische Probleme. "Das war ärgerlich, viele sind gegangen", berichtete der Kantor. "Aber die zweite Halbzeit lief dann - und die war ja eigentlich auch spannender", sagte er lächelnd. Der Sonntag begann mit einem Familiengottesdienst unter freiem Himmel - als Altar diente der Tisch einer Bierzeltgarnitur. Nachmittags traten die Bands "Nevermind" und "Chase the line"auf.

"Es ist ein sehr schönes Wochenende", resümierten Rehrmann und Gerhold. Und trotz der vielen Arbeit, die hinter ihnen liegt, schmieden sie schon Pläne: "Die Summer-Church von 2017 mit dem künstlichen Sandstrand wollen wir unbedingt wiederholen. Es war eine tolle Atmosphäre. Bei Kerzenschein saßen wir oft noch bis spät in die Nacht zusammen. Einfach Urlaubsfeeling."

(RP)
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