Kreis Mettmann Grippeimpfstoff ist auch im Kreis knapp

Kreis Mettmann · Einige Hausärzte haben noch Vorräte. In Wülfrath ist das Kontingent voraussichtlich Ende der Woche aufgebraucht.

 Für den bestmöglichen Schutz vor einer Influenza sollte man sich impfen lassen, in der Regel am besten ab Ende September. Rund zwei Wochen dauert es etwa bis der Impfschutz wirksam ist.

Für den bestmöglichen Schutz vor einer Influenza sollte man sich impfen lassen, in der Regel am besten ab Ende September. Rund zwei Wochen dauert es etwa bis der Impfschutz wirksam ist.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Jedes Jahr erkranken Tausende Menschen bundesweit an Grippe. Doch der Impfstoff wird vielerorts knapp. Auch im Kreis Mettmann gibt es Ärzte und Apotheken, die auf Nachschub warten. Patienten brauchen sich aber keine Sorgen machen.

Das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, hat mitgeteilt, dass von den vier valenten Totimpfstoffen schon zwei (Influsplit Tetra und Vaxigrip Tetra ohne Kanüle) beim Hersteller abverkauft seien. „Das heißt nicht, dass es keine Grippeimpfstoffe mehr gibt, sondern sich diese in der Lieferkette von Großhandel, über Apotheken bis Arztpraxen befinden“, erklärt Dr. Heiko Schmitz von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. „Wir empfehlen daher unseren Mitgliedern, den Grippeimpfstoff ohne Handelsnamen zu verordnen, sodass Apotheken auf lieferfähige Impfstoffe ausweichen können.“

In der Mettmanner Hausarztpraxis am Ringcenter ist man gut aufgestellt. „Wenn so weiter geimpft wird wie im letzten Jahr, haben wir noch ausreichend Impfstoff“, erklärt Dr. Boris Korioth, der auch Obmann der Mettmanner Ärzteschaft ist. „Die Patienten müssen sich derzeit keine Sorgen machen.“ Zwar weiß auch Korioth von regionalen Engpässen, aber nicht in Mettmann. Zudem verweist der Obmann auf das Paul-Ehrlich-Institut, wo man Engpässe online melden kann. Auf diesem Wege kann der Impfstoff dann auch umverteilt werden. Ein anderes Bild zeigt sich in Wülfrath. „Unser Kontingent ist knapp und wird vermutlich Ende der Woche aufgebraucht sein“, sagt der Wülfrather Ärztesprecher Dr. Ingo Winkelmann. In seiner Praxis ist die Impfsaison Mitte Oktober gestartet und gehe erfahrungsgemäß bis Ende November. Rund 500 Impfungen wurden bestellt. Doch momentan wartet die Gemeinschaftspraxis auf Nachschub. Vielen Wülfrather Kollegen gehe es ähnlich, weiß der Ärztesprecher.

„Wir können unsere Kunden noch versorgen, vom Großhandel kommt allerdings nichts nach“, sagt Inge Funke, Sprecherin des Apotheker Verbands Nordrhein für die Städte Mettmann, Ratingen und Velbert. Funke ist Inhaberin der Apotheke Am Strauch in Hilden. Sie weiß aber auch, dass die Lage in vielen anderen Apotheken angespannter ist. Sie hat bereits Anfragen von Auswärtigen wegen des Impfstoffes erhalten. „Die Krux ist, dass der Impfstoff auch nicht so schnell wie andere Medikamente nachproduziert werden kann. Nach der Produktion muss er außerdem noch kontrolliert und freigegeben werden“, erklärt Funke.

In der Stern-Apotheke in der Mettmanner Oberstadt ist nur noch eine Dosis Grippeimpfstoff auf Lager. Laut Apothekerin Petra Hesse ist das ausreichend. „Den Einzelimpfstoff braucht in der Regel nur der Privatversicherte. In der Saison verkaufen wir maximal 30 Stück.“ Hesse kann allerdings bestätigen, dass die beiden Großhändler, mit denen die Stern Apotheke zusammenarbeitet, aktuell keine weiteren Einzelimpfungen liefern können.

Um als Patient sicherzugehen, ob in der eigenen Praxis noch genug Impfstoff vorhanden ist, sollten Impfwillige vorab nachfragen, rät die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein.

(isf)
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