Verkehr im Kreis Mettmann Kita-Kinder sollen den Schulweg trainieren

Wülfrath · Die Kreisverkehrswacht stellt jeweils 4400 Arbeitshefte für Kinder, Broschüren für Erwachsene und Eulen-Reflektoren zur Verfügung. Sie sind gemacht für die Erstklässler 2023. Vor Eltern-Taxis warnen die Experten ausdrücklich.

 Ralf Schefzig (l.), 1. Vorsitzender Kreisverkehrswacht Mettmann, übergab Informationen und Reflektoreulen in der Kita Ellenbeek. Polizei, Süponsoren und Bürgermeister Ritsche begleiteten ihn.

Ralf Schefzig (l.), 1. Vorsitzender Kreisverkehrswacht Mettmann, übergab Informationen und Reflektoreulen in der Kita Ellenbeek. Polizei, Süponsoren und Bürgermeister Ritsche begleiteten ihn.

Foto: Achim Blazy (abz)

4400 Eulen suchen neue Besitzerinnen und Besitzer. Wer die strahlenden Kinderaugen im Wülfrather Familienzentrum Ellenbeek am Donnerstag sah, der weiß: Das wird ganz sicher gelingen. Die Reflektoren sollen möglichst alle an die Tornister der kommenden Generation Erstklässler im Kreis Mettmann gebunden werden. Denn wenn die Tage wieder kurz und dunkel werden – in Herbst und Winter – dann sollen die Glitzer-Eulen den Brummi-Piloten, Autofahrern und Fahrradfahrern in die Augen stechen. Die Kreisverkehrswacht Mettmann hat zusammen mit ihren Sponsoren die nächste Ausgabe von „Sicher zur Schule“ gestartet.

„Eltern sollten schon jetzt damit anfangen, mit ihren Vorschulkindern den künftigen Schulweg zu trainieren“, sagt der erste Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, Ralf Schefzig: „Wer damit erst eine Woche vor dem Schulbeginn anfängt, ist viel zu spät dran.“ Weil eine gute Absicht durch ein wenig Nachdruck noch besser wird, hat die Verkehrswacht wie in den Vorjahren die Kitas im ganzen Kreisgebiet eingespannt. Das funktioniert unter anderem über ein fröhlich buntes Arbeitsheft, durch das die Mädchen und Jungen lernen, welche Tücken es für sie im Straßenverkehr gibt und wie Gefahren vermieden werden.

Mit dem Schulwegheft für die Vorschulkinder und einem Elternratgeber wollen die Initiatoren die Grundlagen für die Vorbereitung des Schulwegs bereits im Kindergarten schaffen. Die Kinder sollen unter Anleitung im Kindergarten richtiges Verhalten im Straßenverkehr sowie die Bedeutung der wichtigsten Verkehrsschilder lernen und erfahren, was beim Überqueren der Straße zu beachten ist. Für die Erwachsenen gibt es viele Tipps rund um den Schulweg, von der Auswahl der optimalen Route bis zur richtigen Kleidung bei Dunkelheit.

Die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas sollen die ersten Regeln und Hinweise für die Kinder im Straßenverkehr spielerisch üben. Ermöglicht wird die Kampagne zum dritten Mal durch die Unterstützung des auf Kalkabbau spezialisierten Lhoist-Werkes Flandersbach und der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, die als Sponsoren die Eulen- und Arbeitsheftproduktion unterstützen. Im Familienzentrum Ellenbeek in Wülfrath kamen die Großen deshalb am Donnerstag zusammen, um Reflektoren und Arbeitshefte dort der Kita zu übergeben, gewissermaßen stellvertretend für alle Kitas im Kreis, die nun damit ausgestattet werden.

„Zentrales Vorbild in der Verkehrserziehung sind und bleiben aber die Eltern“, ermahnt Ralf Schefzig von der Verkehrswacht. Daran sollten sich die Erziehungsberechtigten vor allem im Jahr vor der Einschulung immer wieder erinnern. Kein Verständnis hat Schefzig für Helikopter-Eltern, die ihren Nachwuchs Tag für Tag mit dem Auto bis vor das Schultor bringen. Dies sei mitnichten sicherer für die Kinder, sondern eine höchst gefährliche Bequemlichkeit: „So wird den Kindern jede Möglichkeit genommen, ihr Verhalten im Straßenverkehr zu erproben.“

Viel besser sei es, in den Familien frühzeitig mit dem Training auf dem künftigen Schulweg zu beginnen. Und neuralgische Punkte, etwa die Querung einer viel befahrenen Straße, immer wieder zu üben. Nur dadurch gewännen die Kinder die nötige Sicherheit. Schefzig: „Unmittelbar vor dem Schulbeginn im nächsten Jahr sollte dann der Schulweg noch einmal gemeinsam abgegangen werden. Vielleicht hat sich ja inzwischen etwas geändert“, sagt der Vorsitzende der Verkehrswacht. Zurzeit machten viele Baustellen kleinen wie den großen Fußgängern das Leben schwer. „Aber die Kinder sollten lernen, auch damit umzugehen.“ Zu Fuß – auf ihrem eigenen Schulweg.

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