Wülfrath Kartoffelfest soll 2017 wieder steigen

Wülfrath · Bürgermeisterin Claudia Panke kündigte gestern finanzielle Hilfen für die Händlergemeinschaft an. Die Stadt will Wülfrath pro unterstützen.

 Auf das berühmte Wiegen beim Kartoffelfest können sich die Besucher erst im kommenden Jahr wieder freuen.

Auf das berühmte Wiegen beim Kartoffelfest können sich die Besucher erst im kommenden Jahr wieder freuen.

Foto: Dietrich Janicki

Einen Tag nach der Absage des Kartoffelfestes hat die Stadt zu einer Pressekonferenz eingeladen. Wer jetzt gehofft hatte, das seit fast 30 Jahren in der Bevölkerung bekannte und beliebte Fest findet doch noch statt, wurde enttäuscht. "Es bleibt bei der Absage, es war unmöglich, in einer so kurzen Zeit das Programm zu stemmen", sagt Melanie Wolfram. Die Händlerin ist eine von drei Frauen, die im Mai den Vorstand der Händler und Werbegemeinschaft Wülfrath pro übernommen haben.

"Bei uns im Rathaus sind die Telefone heiß gelaufen", sagte Bürgermeisterin Claudia Panke. Viele Bürger hätten aber Verständnis für die Entscheidung von Wülfrath pro gehabt, das Fest abzusagen. Die Absage sei keine Negativ-Nachricht, so Panke, sondern eine Chance, das Kartoffelfest im nächsten Jahr gründlich vorbereitet zu einem gelungenen Event zu machen. Panke kündigte an, den Händlern unter die Arme zu greifen. "Personal habe ich leider nicht zur Verfügung, aber wir könnten mit Geld helfen", sagte Panke. Die Stadt legt jedes Jahr etwa 8000 Euro in einen Topf für den Stadtkulturbund. Die Mittel werden aber meist nicht abgerufen und fließen wieder zurück an die Stadt, weil bis auf wenige Ausnahmen - etwa der Gleichstellungsbeauftragten -niemand sonst Kulturveranstaltungen organisiert.

In die Bresche gesprungen ist die Stadt schon bei der anstehenden Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt. Panke betonte, man habe sich noch am Tag der Absage durch Wülfrath pro zusammen gesetzt und konstruktive Gespräche geführt. Bis zuletzt hatte auch die Stadt versucht, das Kartoffelfest zu retten. Eine Bühne wäre noch zu organisieren gewesen, aber die passenden Bands oder DJ's noch so kurz vor einer Veranstaltung zu buchen - das sei unmöglich.

Melanie Wolfram und Sabrina Reich verwiesen erneut auf die Kürze der Zeit, in der das Kartoffelfest organisiert werden sollte. Man sei nicht hauptberuflich Event-Manager, sondern alle Frauen haben auch noch eigene Läden, in denen sie täglich arbeiten müssten. Mit dem Ernte-Fest, was an dem Wochenende des Kartoffelfestes stattfinden soll, hätten die Bürger eine Alternative. Darüber hinaus würde das Kartoffelfest 20 000 bis 30 000 Euro kosten. "Bei schlechtem Wetter kommt sowas aber nicht wieder rein", sagt Melanie Wolfram. Wenn das Kartoffelfest im Jahr 2017 steigt, sollen auch die Geschäfte wieder am Sonntag öffnen. "Wir haben die Ortssatzung dazu geändert", sagte Claudia Panke. Die Änderung war nötig nach den Klagen der Gewerkschaft Verdi in Neviges und der Absage eines verkaufsoffenen Sonntags. Beim Ernte-Fest soll es aber keinen offenen Sonntag geben.

(RP)
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