Wülfrath Drei Zugaben für das Weihnachtskonzert

Wülfrath · Der MGV Sängerkreis tritt in der Kirche St. Joseph auf. Zu Gast ist das Streicher-Ensemble der Folkwang-Universität.

 Tradition hat das Weihnachtskonzert des MGV Sängerkreises in der Kirche St. Joseph, das jetzt erneut erklang.

Tradition hat das Weihnachtskonzert des MGV Sängerkreises in der Kirche St. Joseph, das jetzt erneut erklang.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Weihnachtskonzert des MGV Sängerkreises hat Tradition und versetzt die Wülfrather in festliche Stimmung. Zum dritten Adventssonntag lud der Chor jetzt wieder in die katholische Kirche St. Joseph ein. Unter Leitung von Lothar Welzel hatten die Sänger ein klassisches Programm vorbereitet, in dem sich geistliche, adventliche und moderne weihnachtliche Evergreens wiederfanden. Darüber hinaus hatte der MGV auch wieder musikalische Gäste eingeladen: Diesmal wurde das Weihnachtskonzert vom Streicher-Ensemble der Folkwang-Universität der Künste in Essen begleitet. Für das harmonische musikalische Miteinander der Sänger und Streicher gab es viel Applaus – und drei Zugaben.

„Wir möchten das Publikum mit adventlicher Musik auf Weihnachten einstimmen“, sagte Vorstandssprecher Marc Torner vor dem Konzert. Diesem Anspruch wurde der Chor von Anfang an gerecht. Der Sängerkreis eröffnete den Nachmittag mit dem festlichen „Machet die Tore weit“ von Wolfgang Carl Briegel. Damit hatten sich die Sänger gleich zu Beginn ein großes, mitunter sehr schwieriges Stück vorgenommen. Chorleiter Welzel demonstrierte an Briegels Klassiker jedoch gleich das ganze Können seines Chors. Sicher und fein aufeinander abgestimmt füllten die Stimmen das Kirchenschiff – der Sängerkreis zeigte sich in Hochform und hielt das musikalische Niveau mühelos über das ganze rund zweistündige Konzert. Eine gelungene Abschiedsvorstellung für Welzel, der die Chorleitung zum Jahreswechsel abgibt. Viel Beifall gab es auch für die Solisten, den Tenor Wilhelm Springenberg sowie die beiden Baritone Jürgen Wieschmann und Tobias Holitschke. Vor allem Wieschmanns Solodarbietung von „White Christmas“ wurde mit langem Applaus bedacht

Erfreulich war es für die Chormitglieder, dass ihre Arbeit bei diesem Konzert auch mit einem fast vollen Haus belohnt wurde. Auf den Kirchenbänken saß das Publikum dicht an dicht – was nicht immer der Fall war.

Erst im Oktober hatte der Sängerkreis im Paul-Ludowigs-Haus vor einem halb leeren Saal gesungen: 300 bis 400 Personen passen dort hinein, zum Konzert kamen nur etwa 160. Chor-Sprechers Jürgen Ahrweiler sagte im Gespräch mit der RP, dass die Lage des Paul-Ludowigs-Hauses das Problem sei. Nur wenige Wülfrather seien bereit, für Veranstaltungen nach Rohdenhaus zu fahren. Nach Abriss der Stadthalle habe die Stadt zwar versprochen, Vereine mit einem Shuttlebus zu unterstützen. „Dieses Versprechen ist aber wohl in Vergessenheit geraten“, sagte Ahrweiler. „Natürlich könnten wir auch überlegen, einen eigenen Shuttlebus zu organisieren, aber damit stürzen wir uns ja noch weiter in Unkosten.“

Das Weihnachtskonzert konnte Ahrweilers These stützen: Das Problem ist nicht das mangelnde Interesse am Sängerkreis, sondern der Standort. Zur St.-Joseph-Kirche, die mitten in der Innenstadt liegt, fanden wieder viele Zuhörer. Ob sich das Paul-Ludowigs-Haus als Aufführungsort doch noch bewähren kann, wird sich nächstes Jahr zeigen. Dann wird der Chor 135 Jahre alt und will das Jubiläum mit einem großen Konzert in Rohdenhaus feiern. Zu dem Auftritt am Samstag, 5. Oktober, wird auch der befreundete Chor aus der Partnerstadt Bondues erwartet.

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