Wülfrath Im Energietheater stehen Kinder unter Spannung

Wülfrath · Bei "Hochzeit unter Strom" haben 100 Kinder Freude und lernen spielerisch, warum es sinnvoll ist, möglichst wenig Energie zu nutzen.

Rund 100 Kinder zwischen vier und acht Jahren der Grundschule Lindenstraße und der benachbarten Kindertagesstätte des DRK waren der Einladung des RWE ins Energietheater gefolgt, das auf seiner Tournee durch mehrere Bundesländer auf Vermittlung von Marc Ratajczak in Wülfrath Station machte.

"Hochzeit unter Strom", ein heiteres, unterhaltsames, aber eben auch lehrreiches Stück, in dem Gundi und Gustel ihre erste gemeinsame Wohnung einrichten und wie selbstverständlich ihre Wünsche äußern. Ist doch klar: Man braucht Lampen, einen Herd mit Backofen, Fernseher, Stereoanlage, Computer, einen großen, amerikanischen Kühlschrank, Küchen- und Kaffeemaschine, einen Toaster und im Bad warmes Wasser, eine elektrische Zahnbürste und Rasierer.

Gekonnt zeichneten Silke Geyer und Klaus Hermann von den Theatern "Wilde Hummel" und "HalloDU" aus Bochum all ihre Vorstellungen auf die leeren Flächen ihrer Wohnung, - immer mit dem Hinweis, dass jedes Gerät natürlich ein langes Kabel, eine Steckdose und den wichtigen Einschaltknopf benötigt.

Die Hochzeitsvorbereitungen liefen auf Hochtouren: Gundi hatte gerade geduscht und ihre Haare gewaschen, der Hochzeitskuchen war noch im Ofen, die Sahne noch nicht geschlagen, - und es kam, was kommen musste: der Strom fiel aus: es war dunkel, der Föhn funktionierte nicht, der Kuchen war noch nicht fertig und der Kühlschrank taute ab. Auch die Sicherung half nicht weiter und so stellte sich die Frage, warum: Die Antworten der Kinder zielten in die richtige Richtung: Gundi und Gustel verbrauchen zuviel Strom. Also müssen sie umdenken: Fernseher, Stereoanlagen und Computer müssen nicht stundenlang laufen, das Licht kann man ausschalten und viele Geräte braucht man nicht täglich.

Spätestens hier verstanden selbst die Kleinsten, dass alles, was so selbstverständlich in unserem Leben geworden ist, von der Verfügbarkeit der Energie abhängig ist.

Ein scheinbar zauberhaftes kleines Märchen beschrieb aus dem abtauenden Kühlschrank die Welt, als diese noch in Ordnung schien: Hoch oben im Norden lebten der Eisprinz und seine geliebte Prinzessin auf einer Eisscholle. Eisblumen blühten. Doch schleichend wurde es wärmer und ihre Welt war bedroht.

Silke Geyer und Klaus Hermann glänzten in ihren Rollen voller Spielfreude und verstanden es bestens, diese eigentlich komplizierten Zusammenhänge den Kindern nahezubringen. Man spürte ihre jahrelange Erfahrung in Sachen Kindertheater und ihr Programm lohnt einen Besuch in Bochum.

Anerkennung gebührt auch dem RWE, dass es diese Bildungsinitiative gestartet hat, und für Eltern und Erzieher heißt es nun, die Ideen, Strom einzusparen, auch in die Realität umzusetzen.

(eise)
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