Wülfrath Grenzland-Open-Air: 5 Bands in 3 Stunden

Wülfrath · Premiere des Festivals am Zeittunnel: Die Nachwuchscombos spielen bald noch in vier anderen Städten der Region.

 "Recover13" aus Wülfrath eröffnete am Zeittunnel das Grenzland-Open-Air-Festival.

"Recover13" aus Wülfrath eröffnete am Zeittunnel das Grenzland-Open-Air-Festival.

Foto: Dietrich Janicki

Das Trio von "Recover 13" gab sich vor dem großen Auftritt betont lässig. "Unser Gitarrist hat sich heute Morgen spontan krank gemeldet. Doch wir bekommen das auch so geregelt", sagte Schlagzeuger Janis Külchen, bevor er mit Keyboarderin Annika Rosche und Sängerin Sabrina Hettwer die Bühne vor dem Zeittunnel betrat. Die Band aus Wülfrath eröffnete das erste Grenzland-Open-Air-Festival und stimmten die Zuschauer mit bekannten Rock- und Poptiteln auf einen Konzertnachmittag unter freiem Himmel ein.

"Wir möchten das hier richtig genießen, denn das gibt es nicht so häufig vor der Haustür", sagte Steffi Toloszycki. Die Plakate haben sie zum Festival-Gelände gelockt. "Das klang sehr schön und ist genau das Richtige für einen entspannten Sonntag. Wir hoffen, schöne Musik zu hören und nette Leute zu treffen." Als "Recover 13" die ersten Töne anspielten und die kräftige Soulstimme von Sabrina Hettwer von der Bühne schallte, füllte sich der Platz davor zunehmend mit Zuhörern, von denen viele zu Fuß oder mit dem Rad kamen.

"Da ich viel Spaß an Live-Musik habe, bin ich sehr neugierig auf die jungen Bands. Die Festival-Idee gefällt mir sehr gut und wenn hier mal etwas los ist, möchte ich auch dabei sein", sagte Michael Heiser. Nach dem ersten Applaus fiel auch die Anspannung zusehends von den Musikern ab und sie begannen, mit dem Publikum zu spielen. Sabrina Hettwer klatschte und sofort nahmen die Besucher den Rhythmus auf. Dem gelang es, Titeln wie "Something in the water" eine individuelle Note und ihre eigene Klangfarbe zu geben, obwohl die akkustische Version unter freiem Himmel für sie eine Herausforderung war.

"Wir haben noch nie Open-Airs gespielt, aber es ist natürlich eine besondere Atmosphäre", sagte die Sängerin. "Wir sind aber auch gespannt, wie die anderen Bands die Anforderungen umsetzen", ergänzte Janis Külchen.

Für "Exile on Mainstream" aus Wuppertal war das Spiel ohne Strom eine besondere Motivation. "Wir treten sonst nie unplugged auf, das ist eine ganz neue Erfahrung", betonte Gitarrist Joshua Castner. "Wir sind das erste Mal hier und die Location gefällt uns richtig gut. Wir erwarten viel Spaß und gute Stimmung", sagte Percussionist Elias Wittersheim. Beide lobten das Projekt der fünf Konzerte mit fünf Bands an fünf verschiedenen Orten im Bergischen Land. "Gerade die Rotation finden wir spannend und sind froh, dabei zu sein", sagte Joshua Castner.

Das Grenzland-Festival soll vor allem jungen Bands eine Bühne bieten. "Wir haben die Teilnehmer nach Qualität ausgesucht und achten darauf, dass möglichst viele Talente aus verschiedenen Städten des Bergischen Landes dabei sind", betonte Mit-Veranstalter Dirk Jessewitsch. Er sieht in der regionalen Kooperation die Chance, die Kräfte zu bündeln und knappere finanzielle Mittel für die Förderung der Rock- und Popmusik besser einzusetzen.

"Das finde ich richtig super, dass der Nachwuchs solche Unterstützung von erfahrenen Leuten bekommt", betonte Sven Hettwer, der seiner Schwester lauschte, die inzwischen nicht nur die Bühne rockte. "Sie ist der Hammer. Alle drei haben sehr viel Talent", sagte der Wülfrather, der selbst auch lange Musik gemacht hat, und sich lässig im Takt mitbewegte.

(domi)
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