Immer mit der Welt verbunden „Captain Future“ funkt aus Wülfrath

Wülfrath · Amateurfunker Heinz-Gerd Küster ist Rentner und noch voller Forscherdrang. Während der Corona-Pandemie sind die Mitglieder seines Vereins via Funkgerät in Verbindung geblieben. Sie treffen sich zu Funk-Konferenzen.

 Amateurfunker Heinz Gerd Küster in seinem Funkerraum.

Amateurfunker Heinz Gerd Küster in seinem Funkerraum.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der Werdegang eines Amateurfunkers beginnt häufig mit dem Interesse an Radiogeräten. So war es bei Heinz-Gerd Küster der Fall. „Man entscheidet sich nicht, Funker zu werden“, erklärt er, „da liegt noch etwas davor.“ Am Anfang stand die Beschäftigung mit dem elterlichen Radiogerät. „Man guckt in die Löcher und will wissen, was da passiert.“ Heinz-Gerd Küster ist inzwischen Anfang 70 und hat noch die Röhrenradios erleben dürfen.

„Das war noch vor der Grundschule“, erinnert er sich. In seiner Jugendzeit kamen dann die Bausätze für Elektromotoren und die Bücher über Elektrotechnik und Radiotechnik dazu. „Ich habe sie gelesen und einiges nachgebaut“, erzählt Heinz-Gerd Küster. „Manches funktionierte, anderes nicht.“ Radios waren also immer von Interesse. Später kamen die Kosmos-Bausätze.

„Da konnte man Radios bauen und Fernsteuersender.“ Das war vor 50 Jahren. Die Funkerei hat Heinz-Gerd Küster erst einmal mit UKW und einem Watt Sendeleistung angefangen. „Ich konnte mit Kollegen sprechen“, erzählt er. Dann hat er die Telegrafie nachgeholt und durfte auch auf die kurze Welle. Die kurze Welle ist abhängig von der Sonne. „Je nach dem konnte man mit einem Watt Neuseeland erreichen.“ Natürlich ging die Entwicklung auch in der Funktechnik weiter.

„Es gibt heute viele Funkgeräte, die man nicht mehr selbst zusammenbauen muss“, sagt Heinz-Gerd Küster. Außerdem läuft auch vieles digital. „Wir haben FT8. Das hat ein Nobelpreisträger entwickelt. Damit können Signale ganz weit unter dem Rauschen empfangen werden“, erzählt der Amateurfunker aus Wülfrath. Selbst wenn man die Signale nicht verstehen kann, lassen sie sich mit dem Computer verständlich machen. Heinz-Gerd Küster baut Mikroprozessoren in seine Geräte, um sie zu steuern.

„Es gibt immer etwas Neues“, meint er begeistert, „da ist dieser Forscherdrang. Man will dahinter kommen.“ Über den feststehenden Satelliten Oscar100 können sich weite Teile von Afrika, aber auch Europa Tag und Nacht unterhalten. „Ich selbst kann noch nicht darüber senden, aber ich kann übers Internet empfangen“, sagt Heinz-Gerd Küster. Er ist Sprecher des Velberter Ortsvereins, der sich normalerweise im Wasserturm trifft. Während der Corona-Pandemie sind die Mitglieder via Funkgerät in Verbindung geblieben. Sie treffen sich zu Funk-Konferenzen. „Ich kann mich mit Freunden treffen“, erzählt Küster, „und ich kann stundenlang mit jemandem sprechen, ohne mich anzustecken.“ Ein großer Vorteil des Funkens.

Um Amateurfunker zu werden, muss man eine Lizenzprüfung bestehen. „Hören darf jeder, aber wer senden will, muss eine Prüfung bestehen.“ Schließlich darf man mit seinen Signalen nicht stören und man sollte wissen, was man tut.

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