Wülfrath Frauenbeauftragte hilft auch Familien

Wülfrath · Neuerdings ist Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn Koordinatorin für die Frühen Hilfen: "Das ist ein Geschenk".

 "Ich mache das sehr gerne", sagt Gudula Kohn über ihre neuen Aufgaben als verantwortliche Koordinatorin der Frühen Hilfen. Außerdem ist sie Gleichstellungsbeauftragte.

"Ich mache das sehr gerne", sagt Gudula Kohn über ihre neuen Aufgaben als verantwortliche Koordinatorin der Frühen Hilfen. Außerdem ist sie Gleichstellungsbeauftragte.

Foto: DJ

"Wenn man ein Kind erziehen will, braucht man ein ganzes Dorf", lautet ein bekanntes afrikanisches Sprichwort. Für Gudula Kohn ist es "wichtigster Leitsatz". Obwohl die Gleichstellungsbeauftragte erst neuerdings auch als Koordinatorin der so genannten Frühen Hilfen verantwortlich ist, ist sie doch ein alter Hase im Metier. Denn als 2007 das lokale Netzwerk "SoFrühWü" initiiert wurde, war die umtriebige Frau bereits involviert. "Dass ich jetzt als Verantwortliche Themen bündeln und in die Welt tragen darf, ist für mich ein Geschenk", sagt sie über die Verantwortung im neuen Bereich. "Für mich schließt sich ein Kreis." Dazu muss man wissen: Gudula Kohn, selbst Mutter, war 14 Jahre in Wuppertal berufstätig, bevor sie 1990 die Leitung der Kindertagesstätte Ellenbeek übernahm - bis zur Zertifizierung.

Im November 2013 wechselte sie dann ins Rathaus und war unter anderem als Fachberaterin für die Kita Ellenbeek und Wilhelmstraße sowie für die tagesmütter verantwortlich. Außerdem ist sie als Gleichstellungsbeauftragte im Einsatz, für mehr Frauen-Power zu sorgen, das Wirken weiblicher Wesen sichtbar zu machen und Ideen wie die gleiche Bezahlung für gleiche Leistungen zu realisieren. "Gute Gleichstellungsarbeit geht nur gemeinsam", weiß sie. Diesen grundsätzlichen Netzwerkgedanken möchte sie ebenso für die Frühen Hilfen installieren, ausbauen und nutzen. "Bei allem muss der finanzielle Aspekt immer im Blick sein und bleiben", verliert sie den Etat nicht aus den Augen. "Die grundsätzliche Frage lautet bei den Frühen Hilfen immer: welche Bedarfe haben junge Familien." Diese Bedürfnisse abzufragen, lässt sich nur in der Praxis ermitteln, ist immer wieder neu und reicht vom Betreuungsangebot über Sprachförderung, Zahngesundheit, Ernährungsberatung bis hin zu Bildungsfragen. Der bestehende Flyer soll überarbeitet, die Funktion der Elternpaten ausgebaut und aus dem so genannte Begrüßungsrucksack, in dem längst neben dem Kirschkernkissen die dicke Fibel namens Elternbegleitbuch mit dem wichtigsten Adressen verschiedener Ansprechpartner verzeichnet ist, soll nun zum Beispiel auch online gestellt werden.

"Das wird doch viel eher genutzt als die Papierform." Um noch intensiver das Kindeswohl zu achten, soll das bestehende Netzwerk "SoFrühWü" - hierzu zählen unter anderem die Familienzentren, Jugendhilfeplaner, Jugendamtsleitung oder Kinderschutzfachkraft - um Schulen und Ogata erweitert werden. Dabei kommt es auf sensible und geschulte Lehrer und Betreuer an, die wie Lotsen rechtzeitig erkennen, wenn im häuslichen Umfeld eines Schülers Kindes etwas vorliegt, worauf gemeinsam und schnell reagiert werden muss.

Und der überaus beliebte Herzog-Wilhelm-Markt soll als Multiplikator genutzt werden - am Sonntag, 27. November, gibt es einen Nachmittagsstand, der umfassend über das Angebot der Frühen Hilfen informiert wird.

"Viel Engagement" bringt Gudula Kohn für diese "Herzensangelegenheit neben aller Kompetenz mit. "Das Angebot ist prozesshaft und im Prozess wollen wir immer besser werden."

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