Wülfrath Fläche der Volkshochschule schrumpft

Wülfrath · Kulturausschuss beschließt einstimmig den VHS-Umzug zur Schulstraße und bekennt sich zur Medienwelt.

 Nach dem Willen der Kulturpolitiker wird das bisherige Haus der Volkshochschule an der Wilhelmstraße möglichst rasch verkauft.

Nach dem Willen der Kulturpolitiker wird das bisherige Haus der Volkshochschule an der Wilhelmstraße möglichst rasch verkauft.

Foto: Dietrich Janicki

Die Volkshochschule, VHS, hat es offenbar über einen langen Zeitraum hinweg versäumt, sich in Wülfrath eine Lobby zu schaffen. Das musste die VHS-Leiterin Barbara Lorenz-Allendorff am Donnerstagabend erfahren. Mit zahlreichen Argumenten versuchte sie in letzter Minute, eine Halbierung der VHS-Raumkapazitäten in Wülfrath entgegen zu wirken. Im Ratsausschuss für Kultur, Sport und Freizeit wurden ihre Hinweise und Bedenken angehört, nicht aber diskutiert. Am Ende entschied der Ausschuss einstimmig, das bisherige VHS-Haus, Wilhelmstraße 189, möglichst rasch zu verkaufen. Die VHS muss zum 1. August in Räume der ehemaligen Hauptschule Wolverothe an der Schulstraße umziehen.

"Dort können wir nicht wie bisher Kurse realisieren, in denen man den Hauptschulabschluss oder die Fachoberschulreife nachholen kann", warnte Lorenz-Allendorff.

Aus bisher sechs Räumen und zwei Büros soll die VHS in drei ehemalige Klassenräume umziehen. Jeder von ihnen ist 63 Quadratmeter groß, wie Kämmerer Rainer Ritsche mit größtmöglicher Präzision referierte. Aus seiner Sicht bietet der Umzug in die Schulräume der VHS mehr Möglichkeiten als die Alternative, einen Flur im Wülfrather Rathaus zu belegen: "Dort haben wir es mit viel kleineren Büro-Flächen zu tun, die in den Abendstunden zudem nur über den Seiteneingang erreichbar wären."

VHS-Chefin Barbara Lorenz-Allendorff wies darauf hin, dass man Lagerräume brauche, Büroraume, Besprechungs- und Pausenräume. Dies alles sähe sie in der neuen Unterkunft derzeit noch nicht. In einem Gespräch mit dem Hochbauamt soll deshalb geprüft werden, ob einer der Klassenräume durch eine Zwischenwand unterteilt werden kann. Der momentane Mieter des ehemaligen Schulgebäudes, die E.D.B. Bildungsgesellschaft für erfolgreiche Berufe GmbH, sei zudem bereit, der VHS für einzelne Termine die einstige Schulaula zu überlassen.

Auch dieser Hinweis konnte die VHS-Chefin augenscheinlich nicht überzeugen. Im Kreis der Politiker fand sich allerdings auch niemand, der für die VHS und ihr Angebot Partei ergriff. Seit mehreren Jahren schon arbeitet die Stadt Wülfrath nach dem Eindruck der VHS-Mitarbeiter systematisch darauf hin, sie aus dem angestammten Quartier an der Wilhelmstraße in andere Räume umzuziehen. "Es wurde seit sehr langer Zeit nicht renoviert", klagte die VHS-Chefin. Aber wenigstens sei an der Wilhelmstraße mehr Platz für die VHS-Angebote und die Dozentinnen und Dozenten. Doch auch dieser Vorstoß lief ins Leere. Der Umzug soll nun so rasch wie möglich geschehen, damit ein neues VHS-Semester in neuen Räumen beginnen kann.

Weit weniger lieblos gingen die Politiker mit der Medienwelt um. Die CDU hatte deren Größe und Ausrichtung in Frage gestellt. Zudem sollte die Verwaltung sich auch für die Medienwelt nach neuen Räumen umschauen. Hier verwies die Stadtverwaltung auf die entsprechende Anfrage der Christdemokraten auf die mehr als 37.000 Besucher pro Jahr. Demnach ist die Medienwelt bei Jung und Alt sehr beliebt. Vom CDU Antrag blieb am Ende lediglich der Punkt des Lastschrifteinzugs für die Inhaber von Leseausweisen übrig. Dessen Einführung soll nun geprüft werden.

(RP)
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