Wechsel an der Goethestraße Kreissparkasse: Fritze geht, Meuser kommt

Wülfrath · Nach mehr als 43 Jahren geht Filialdirektor Hans Werner Fritze in den Ruhestand. Nachfolger wird Thomas Meuser aus Grevenbroich.

 Kreissparkassenfilialdirektor Hans Werner Fritze (rechts) zieht sich auf eigenen Wunsch zurück, geht aber doch schweren Herzens. Thomas Meuser (links) übernimmt die Geschäfte.

Kreissparkassenfilialdirektor Hans Werner Fritze (rechts) zieht sich auf eigenen Wunsch zurück, geht aber doch schweren Herzens. Thomas Meuser (links) übernimmt die Geschäfte.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Pressegespräch zum Abschied läuft noch keine zehn Minuten, und schon ist das Klischee vom knallhart kalkulierenden Banker dahin: „Der nahende Abschied greift mich schon ein bisschen an, ich bin eben ein emotionaler Typ. 43 Jahre lang war ich ein Sparkassen-Mann durch und durch, man gibt da ja schon etwas auf“, sagt Hans Werner Fritze mit (aus mehreren Gründen) glänzenden Augen.

Er war halt lange da. Und hat sich als Wülfrather Filialdirektor nicht nur um die Geldgeschäfte gekümmert, sondern auch ein lebendiges Netzwerk aus Firmen und Vereinen geknüpft. Alljährlich war er in einer Bude beim Herzog-Wilhelm-Markt anzutreffen und freute sich auf die traditionellen Neujahrskonzerte ebenso wie auf den karnevalistischen „Sturm auf die Kreissparkasse“, der sich, wie er erzählt, im Laufe der Jahre zu einem „schönen Familienkarneval“ und einem „absoluten Highlight“ entwickelt habe.

Seinen Beruf hat Fritze von Grund auf gelernt: Ab 1976 zunächst als Auszubildender bei der Kreissparkasse Düsseldorf, später als Spezialist für Kreditgeschäfte, der sein Studium am Bonner Lehrinstitut für kommunales Sparkassen- und Betriebswesen mit dem höchstmöglichen Abschluss als diplomierter Sparkassenbetriebswirt krönte.

Im Mai 2001 wurde er dann neuer Filialdirektor in der Kalkstadt und fand dort nicht nur sein berufliches, sondern auch privates Glück. Denn seine Ehefrau Ulrike, mit der er zwei Töchter hat, lernte Fritze ebenfalls in der Kreissparkasse kennen. Und weil ihm die Balance zwischen Familie und Beruf stets wichtig gewesen sei, falle er jetzt auch nicht in ein Loch, sondern habe noch viel vor, berichtet der bekennende Fortuna-Fan Fritze, der am Mittwoch seinen letzten Arbeitstag hat. Seine Laufbahn beendet der bald 61-Jährige übrigens aus eigenem Wunsch und aus privaten, auch aus gesundheitlichen Gründen. „Sie haben in 43 Jahren viel erlebt, sich für das Wohl des Instituts eingesetzt und Verantwortung übernommen“, so fasst Vorstandsvorsitzender Christoph Wintgen Fritzes Wirken zusammen. Dass „mit Herrn Fritze der Euro kam“, daran würden sich noch viele Kunden erinnern. Ein Kraftakt sei das damals gewesen, aber lange nicht so aufwändig wie die Vorbereitung auf die (am Ende dann doch nicht so spektakuläre) Computer-Umstellung zum Jahr 2000, erinnert sich Fritze. Im Gedächtnis geblieben sind ihm auch noch die Bankenkrise im Nachgang der Lehman-Pleite, die Börsenturbulenzen und die nachfolgende Staatsschuldenkrise, aber vor allem auch der Überfall auf einen Geldtransporter vor der Geschäftsstelle in Rohdenhaus. „Das war eine ganz üble Sache damals, es war eine Panzerfaust im Spiel. Die Tätergruppe hat die Polizei aber mit Hilfe der TV-Fahndung später dingfest machen können.“

Mit Nachfolger Thomas Meuser beginnt nun ein neues Kapitel in der Wülfrather Sparkassengeschichte. Meuser ist 45 Jahre alt, stammt aus Grevenbroich und wechselte 2013 von der Düsseldorfer Provinzial zur Kreissparkasse Düsseldorf, wo er in leitender Funktion im Vertrieb arbeitet. Die Netzwerke seines Vorgängers will Meuser weiter pflegen, auch das Brauchtum: „Meine Frau leitet eine Tanzgarde in Grevenbroich, in der auch meine Töchter aktiv sind.“

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