Konzert in der Kulturkirche Dr. Mojo hat den Blues – und vieles mehr

Wülfrath · Er ist ein einzelner Bluesmusiker und klingt doch wie eine ganze Combo: Dr. Mojo.

 Dr. Mojo spielte in der Kulturkirche an der Tiegenhöfer Straße.

Dr. Mojo spielte in der Kulturkirche an der Tiegenhöfer Straße.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auf den Zetteln, die an die Zuhörer verteilt werden, stehen rund 130 Musiktitel, viele bekannte Stücke sind darunter wie „Hallelujah“ oder „Let it be“, einige Bluesklassiker wie „I got my mojo working“, beliebte Country- oder Rocknummern, ein paar neuere Stücke. Nun kommt die Qual der Wahl: Jeder Besucher darf sich seine persönlichen Lieblingsstücke aussuchen, denn heute bestimmt allein das Publikum die Liederliste.

„Hotel California wird eigentlich immer gewünscht“, erzählt Dr. Mojo vor Konzertbeginn, während er die Stimmzettel einsammelt. „Black Magic Woman“ ist mit Sicherheit auch heute wieder dabei.“

Die Kulturkirche an der Tiegenhöfer Straße ist an diesem Abend gut besucht, viele freuen sich auf diesen musikalischen Abend, den sie selbst ein Stück weit mitgestalten können. Den ersten Wunsch erfüllt Dr. Mojo direkt zu Beginn und startet mit „Budapest“, einem recht neuen Stück des jungen Ausnahmesängers George Ezra. Mit viel Seele interpretiert der singende Allroundmusiker, der zeitgleich Gitarre spielt, mit den Füssen Hi Hat und Bassdrum spielt, die einzelnen Stücke, zwischen den Liedern sucht er den Kontakt zum Publikum, er ist ein ruhiger, achtsamer und freundlicher Mensch, nicht nur mit warmer voller Stimme, sondern mit einem ebensolchen Herzen.

„Ein guter Freund von mir, ein Musiker, ist unlängst an Prostatakrebs erkrankt, es ist bereits sehr weit fortgeschritten. Bitte nehmt Vorsorgen in Anspruch. Ich möchte hier nicht den Zeigefinger erheben, aber wenn nur einer von Euch sich diese Worte zu Herzen nimmt, habe ich schon viel erreicht.“

Dr. Mojo liebt den Blues, dazu steht er, aber er weiß auch, mit welchen Vorurteilen dieses Genre behaftet ist.

„Immer die gleichen Akkorde, der gleiche Ablauf, die gleiche melancholische Stimmung. Dabei entspringt dem Blues so viel mehr“, schwärmt der Remscheider und gibt gleich einige Kostproben, die zeigen, dass es auch ganz anders geht. Und dann klärt Klaus Stachuletz noch sein Publikum über den Ursprung seines Künstlernamens auf. „Ein Mojo war früher ein kleines Säckchen, eine Art Talismann, der den Slaven als Glücksbringer diente, er gab ihnen Kraft in schweren Zeiten. Und ich möchte Euch ein wenig erholsame Auszeit inmitten stressiger und mitunter schwierigen Alltagssituationen schenken. Daher spiele ich auch sehr viel in Krankenhäusern und Hospizen.“

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