Wülfrath Der Müllsack kommt in die Tonne

Wülfrath · Bevor europaweit das Neukonzept zur zukünftigen Abfallentsorgung ausgeschrieben wird, sollen Wülfrather nach den Sommerferien sagen, wie sie es gerne hätten.

Dass die Tonne kommt, ist beschlossene Sache. Der graue Müllsack hat ausgedient, anstelle dessen wird Hausmüll zukünftig in entsprechenden Tonnen entsorgt. In der Stadt sind davon etwa 8000 Haushalte plus Gewerbe mit hausmüllähnlichem Abfall betroffen. Der Ausschuss für Umwelt und Ordnung stimmte für eine europaweite Ausschreibung der künftigen Abfallentsorgung. Damit die ab April 2017 gilt, muss die Stadt den bisherigen Vertrag zum 31. März 2017 kündigen.

Das klingt theoretisch so, als habe die Verwaltung viel Zeit. Tatsächlich dauert aber eine europaweite Ausschreibung, wie Sachbearbeiterin Ulrike Eberle in der Sitzung erklärte, etwa ein Jahr. "Warum wird dieser Beschluss so am Bürger vorbeigepeitscht?", wurde zum Thema nachgefragt. Das Zeitfenster ließe eine ausführliche Debatte und detaillierte Informationen zu. Zum Beispiel darüber, wie die durch die Müllsäcke gewohnte Flexibilität vielleicht doch erhalten bleiben könnte. Zukünftig geplante 26 Tonnenleerungen im Jahr seien zu starr. "Das System ist dem Jahrtausend nicht angepasst", meinte Hans-Jürgen Ulbrich (SPD).

Auch sei darüber nachzudenken, ob bei der Bezahlung nicht ein Prinzip von Grundgebühr plus Leistungsgebühr einführbar sei. "Das wäre eine "verursachergerechte Lösung" und animiere zur Müllvermeidung.

Dass die Umstellung von Beutel auf Tonne erhebliche Probleme mit sich bringen kann, zeigte deren Einführung bei den Nachbarn in Mettmann. Um ähnliches Hickhack zu vermeiden solle im Vorfeld "gut geplant und strukturiert" werden, forderten die Ratsmitglieder. Übrigens denkt die Verwaltung darüber nach, extra für dieses Thema eine zeitlich begrenzte zusätzliche halbe Stelle zu schaffen.

Was den Bürgern sonst noch Brauchbares, Sachdienliches und Konzeptionelles zur Müllabfuhr einfällt, sollen sie nun sagen. Zwischen August und September soll nun eine Bürgerbeteiligung durchgeführt werden.

Die Stadt will dazu Bürgervereine und Hauseigentümer einladen, um nach den Sommerferien das Thema zielorientiert zu besprechen. So wurde es im Ausschuss beschlossen.

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