Wülfrath Der letzte Schweinelauf in Düssel

Wülfrath · Jeder ist ein Sieger: Der Schweinelauf ist nicht nur ein Rennen, er ist ein Treff von vielen Wülfrathern.

 Anfeuerung und Getränke gab's für die Läufer an vielen Punkten entlang der Strecke.

Anfeuerung und Getränke gab's für die Läufer an vielen Punkten entlang der Strecke.

Foto: Achim Blazy

Reger Betrieb herrscht auf dem Sportplatz in Düssel. Sportler in bunten Trikots laufen sich warm, die Helfer sind im Dauereinsatz. "In wenigen Minuten haben wir auch Musik, wenn gleich der Strom ankommt und dann geht es richtig los", sagt Axel Güldenstern, während er mit Steckern und Dosen hantiert. Kaum sind alle Verbindungen hergestellt, schallen die ersten Takte über den Platz und er greift zum Mikrofon, um die Teilnehmer zu begrüßen.

"So richtig gut bin ich nicht, aber ich bin zum Spaß dabei. Eigentlich spiele ich Tennis", sagt Lutz Rudolph aus Erkrath und heftet sich die Startnummer an. Die schöne Strecke und das sonnige Wetter haben Sabine Reismann nach Düssel gelockt. "Wenn ich auf den elf Kilometern unter einer Stunde bleibe, bin ich zufrieden. Früher war das kein Problem, doch ich werde auch nicht jünger", sagt sie lachend.

Den eigenen Ehrgeiz hat Dieter Uibel längst überholt und hinter sich gelassen. "In jungen Jahren bin ich den Marathon in 2,38 Stunden gelaufen, doch die Zeiten sind längst vorbei."

 Es gingen mehr als 520 Läufer auf die Strecke mit den Umrissen eines springenden Schweines. Das Wetter war ideal.

Es gingen mehr als 520 Läufer auf die Strecke mit den Umrissen eines springenden Schweines. Das Wetter war ideal.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als ältester Teilnehmer ist für ihn dabei sein alles. Gemeinsam mit seiner Frau Karin geht er in der Nordic Walking Konkurrenz an den Start. Er schätzt besonders die familiäre Atmosphäre der Veranstaltung. "Wir treffen immer viele Bekannte aus dem Umkreis und sind jedes Mal froh, dass wir hier dabei sein können", betont der 76-Jährige.

"Walker sind in diesem Jahr weniger dabei, dafür umso mehr Läufer. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass wir diesmal eine Station des Neanderland-Cups sind", sagt Organisator Ingo Winkelmann. Er ist mit der erneuten Rekordbeteiligung von mehr als 520 Startern sehr zufrieden.

 Die beiden wissen, wie man Papa motiviert.

Die beiden wissen, wie man Papa motiviert.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Gleichzeitig hofft er, dass die Sportler der Veranstaltung auch nach seinem Umzug zum Erbacher Berg treu bleiben. Denn der zehnte ist zugleich der letzte Lauf in Düssel. "Natürlich ist das auch mit Abschiedsschmerz verbunden. Das Ganze ist hier geboren und die Strecke sieht nicht nur aus wie ein Schwein, sie ist auch schweinisch." Obwohl sich das mit dem Verkauf des Sportplatzes und dem neuen Startpunkt ändert, soll der Lauf seinen Namen behalten. "Auf jeden Fall. Das ist Tradition", versichert Ingo Winkelmann. Er ist stolz darauf, dass die Teilnehmer inzwischen sogar aus Münster und Lübeck anreisen.

Aus Bern ist Daniel Baumer eingeflogen. "Eigentlich bin ich hier zu Besuch und wurde aufgefordert, etwas für den guten Zweck zu tun. Also habe ich mich für die sieben Kilometer-Strecke gemeldet." Das hügelige Profil fürchtet der Schweizer nicht. "Für mich ist das hier alles flach." Mit seinen Kollegen ist Patrick Lemmen am Startpunkt in Düssel. Sie wollen die elf Kilometer in weniger als 50 Minuten bewältigen. "Die Strecke ist super. Höhenmeter ohne Ende, das bedeutet Schmerzen von Anfang an. Doch wir vom Verkaufsteam sind fit", betont der Mettmanner.

Für die anschließenden Kohlehydrate sorgt Simone Köllner. Sie baut das Kuchenbuffet auf. "Die ersten haben schon nach Kaffee verlangt. Wir sind gut ausgestattet und hoffen, dass es reicht." Als Teil des Helferteams von Einigkeit Dornap genießt sie die familiäre Atmosphäre. "Die Stimmung ist bei aller Hektik immer wunderbar."

Kazuko Kanuma-Kölzer kauft die ersten Stücke Kuchen. "Das ist die Belohnung nach dem Lauf. Vorher kann ich nichts essen, doch hinterher ist vielleicht nichts mehr da." Mit der Ausgabe der Startnummern ist Brigitte Schaffrath beschäftigt. Sie trägt auch selbst ein Trikot. "Durchkommen ist mein Ziel und ich freue mich schon auf die Route durch das Niederbergische Gelände."

(domi)
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