Wülfrath Der Gleichberechtigung noch näher kommen

Wülfrath · Gudula Kohn, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wülfrath, stellt ihr Veranstaltungsprogramm fürs zweite Halbjahr vor. "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" ist ein wichtiges Thema.

 Gudula Kohn war 37 Jahre lang Kita-Leiterin. Seit diesem Jahr ist sie Gleichstellungsbeauftragte.

Gudula Kohn war 37 Jahre lang Kita-Leiterin. Seit diesem Jahr ist sie Gleichstellungsbeauftragte.

Foto: Dietrich Janicki

"Frauen und Männer sind gleichberechtigt" heißt in Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes. Doch ist die Gleichbehandlung in der gesellschaftlichen Praxis noch nicht vollständig umgesetzt. Obwohl mehr Mädchen als Jungen Abitur machen und studieren, sind Frauen in höherqualifizierten Berufen unterrepräsentiert und verdienen bei gleicher Tätigkeit im Schnitt weniger als Männer. Laut einer Studie eines Fachinstituts von 2013 wünschen sich 93 Prozent der Frauen Kinder, so dass sich das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt.

Viel zu tun also für die Gesellschaft, um den Artikel 3 mit Leben zu füllen. Gudula Kohn, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wülfrath, hat nun ihr Veranstaltungsprogramm für das Halbjahr August 2014 bis Januar 2015 vorgestellt. Die Bandbreite reicht von harten wirtschaftlichen Themen wie "Frauen und Rente" bis hin zum Acrylmal-Workshop für Mütter mit Töchtern.

Hohe Priorität hat natürlich das Thema "Vereinbarkeit von Familie und Beruf", zu dem allein drei Informationsveranstaltungen im September und Oktober angesetzt sind. Schwerpunkt sind Beratung und Vermittlung zur Kindertagespflege. Wer selbst Tagesmutter oder -vater werden will, kann sich am Dienstag, 2. Dezember ab 19.30 im Rathaus informieren. Traditionelle Geschlechterrollen können Kinder hinterfragen beim Bilderbuchkino "Mutter Vater Kind" am Mittwoch, 17. September, um 16.30 Uhr in der Wülfrather Medien Welt.

Der "Infotag Wiedereinstieg"richtet sich an Frauen aus dem ganzen Kreis und findet am Donnerstag, 18. September, von 9 bis 15 Uhr in der Neandertalhalle Mettmann statt. In einer Podiumsdiskussion berichten sechs Frauen von ihrem erfolgreichen Wiedereinstieg in den Beruf, danach können sich Arbeitssuchende in insgesamt neun Workshops auf ihre eigene "zweite Karriere" vorbereiten - vom Bewerbungsmappencheck über Existenzgründung bis zur Beratung für Frauen mit Migrationshintergrund.

Über die Chancen und Risiken von Minijobs informiert von Montag, 3. November, bis Freitag, 7. November eine Ausstellung im Rathaus. Zu den Nachteilen gehören etwa die sehr geringen Rentenanwartschaften, die durch Minijobs erworben werden. Wie Frauen besser für ihren Ruhestand vorsorgen können, erfahren sie am Montag, 10. November, ab 19.30 Uhr, ebenfalls im Rathaus.

Nach einer gemeinsamen abendlichen Begehung der Innenstadt auf der Suche nach "Angsträumen" (22. Januar) schließt das Halbjahr mit einem "Frauenflohmarkt" ab. Unter dem Motto "Frauensache" sind Frauen und Mädchen eingeladen, Kleidung, Schuhe, Taschen und Accessoires feilzubieten oder zu kaufen. Standplätze sind zwischen dem 10. November und 19. Dezember telefonisch zu reservieren unter 02058 - 1333 (Standgebühr 5 Euro).

Alle Veranstaltungen wurden von Gundula Kohn zusammen mit dem im März gegründeten Frauennetzwerk geplant und ausgewählt. Das Netzwerk trifft sich wieder am Donnerstag, 13. November um 19.30 im Rathaus. Alle Interessierten sind willkommen.

(RP)
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