Wülfrath Das ist der Lärmaktionsplan der Stadt

Wülfrath · Wülfrath ist leiser geworden. Doch das reicht der Stadt nicht aus. Sie plant weitere Maßnahmen zum Lärmschutz.

 Um Lärm zu mindern soll an der Hauptverkehrsader der Meiersberger Straße bei der Erneuerung der Fahrbahndecke lärmarmer Asphalt eingesetzt werden.

Um Lärm zu mindern soll an der Hauptverkehrsader der Meiersberger Straße bei der Erneuerung der Fahrbahndecke lärmarmer Asphalt eingesetzt werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Im Rahmen des Lärmaktionsplans hatten Bürger über einen Monat Zeit, Anregungen und Kritik zu geben. Die Forderungen dazu wurden vom Wülfrather Rat jetzt einstimmig beschlossen. Die wichtigsten Infos im Überblick.

Was ist überhaupt ein Lärmaktionsplan?

Autos, Lkw, Züge oder Flugzeuge, Fabriken – sie alle erzeugen sogenannten Umgebungslärm. Dieser kann die Gesundheit beeinflussen. Mit dem Lärmaktionsplan sollen also schädliche Auswirkungen auf den Menschen verhindert oder reduziert werden. Grundlage für den Plan ist die EU-Umgebungslärmrichtlinie. Ein Konzept dazu wird alle fünf Jahre aufgestellt. In Wülfrath zuletzt im Jahr 2013. Bürger konnten sich bis zum 13. Mai an der Lärmaktionsplanung beteiligen und Vorschläge oder Kritik äußern.

Wie wird der Lärmaktionsplan aufgestellt?

Das Landesamt für Umwelt (LANUV) hat für die Stadt Wülfrath die Lärmbelastung erfasst. Im Vergleich mit der ersten landesweiten Lärmkartierung im Jahre 2013 ist ein leichter Rückgang der von Lärm erheblich betroffenen Personen zu verzeichnen. „Wir haben zwar eine sinkende Belastung, doch die ist auf genauere Angaben zurückzuführen, die wir für unsere Berechnung verwendet haben“, erklärt Andreas Bornemann. Faktisch gäbe es also nicht weniger Lärm als in den Vorjahren.

Welche Straßen der Stadt sind besonders lärmgeplagt?

Betroffen sind die Kreisstraße K34 (Flandersbacher Straße), die Landstraßen L403 (Mettmanner Straße und Teile der Wilhelmstraße),die L422 (Düsseler Straße), die L74 (Nevigeser Straße), die L426 (Rohdenhauser Straße) und die Autobahn A535.

Wann ist man betroffen?

Von einer sehr hohen Lärmbelastung für den Menschen spricht man, wenn die Werte von 70 Dezibel Dauerschall im Mittel am Tag und 60 Dezibel im Mittel in der Nacht erreicht oder überschritten werden. Hohe Belastungen liegen bei 65 Dezibel Dauerschall am Tag und 55 in der Nacht. „Das sind Lautstärken, die man bei einem lauten Fernseher oder einem leisen Staubsauger erwarten kann“, erklärt Bornemann.

Wann genau spricht man von einem Brennpunkt?

Von einem „Brennpunkt“ der Lärmbelastung spricht man, wenn der sogenannte „Noise Score“ dort hoch ist. Das heißt, wenn viele Menschen von hohem Lärm betroffen sind. „Dazu wird gewichtet, wie viele Menschen in den Gebäuden von wie hohen Lärmpegeln betroffen sind“, erklärt Bornemann.

Was genau sind die Forderungen für den Lärmaktionsplan 2018?

Bei der Erneuerung von Straßenoberflächen sollen lärmarme Asphalte eingesetzt werden. Betroffen ist die L403 Kreuzung zur Meiersberger Straße bis zum Kreisverkehr Hammerstein, die L 422 Kreuzung Meiersberger Straße bis Kreuzung Zur Fliethe sowie die K34 zwischen den Kreisverkehren Mettmanner Straße und Zur Fliethe.

Vor dem Kindergarten an der Flandersbacher Straße (K34) soll das Tempo zwischen den beiden Kreisverkehren, auf 30 km/h reduziert werden.

Auch auf der L422 Meiersberger Straße zwischen der Kreuzung Mettmanner Staße bis zur Kreuzung Zur Fliethe soll beidseitig Tempo 30 eingerichtet werden.

Die Umleitungsempfehlung über die Straße Zur Fliethe wird im Rahmen des künftigen Verkehrsentwicklungsplans von der Stadtverwaltung geprüft.

An der Kreuzung Mettmanner Straße. / Meiersberger Straße soll ein Kreisverkehr eingerichtet werden.

Wie geht es dann weiter?

Die Forderungen werden an die zuständigen Straßenbaulastträger wie Straßen NRW und Kreis Mettmann weitergeleitet. Die Ergebnisse werden außerdem über das Land NRW an die EU Kommission gemeldet.

(isf)
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