Politik in der Kalkstadt CDU und Grüne in Wülfrath machen jetzt gemeinsame Sache

Wülfrath · Die Ratsfraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen wollen in den nächsten fünf Jahren eng zusammenarbeiten. Beide Parteien hätten schon in der letzten Wahlperiode die meisten Ideen und Anregungen eingebracht.

 Axel Effert ist  Fraktionschef der Wülfrather CDU.

Axel Effert ist  Fraktionschef der Wülfrather CDU.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

 Dazu wurde eine Kooperationsvereinbarung erarbeitet, die von den Mitgliedern beider Ortsverbände bestätigt worden ist. Bei einer Videokonferenz, mit der die Fraktionsspitzen die Kooperation öffentlich bekanntgaben, zeigten sich alle Beteiligten hochzufrieden und motiviert, schon bald im Stadtrat einiges zu bewegen. „Mein Gefühl ist, dass wir für die nächsten fünf Jahre eine gute Basis haben“, sagte Grünen-Fraktionschef Stephan Mrstik. Die Idee sei daraus entstanden, dass CDU und Grüne schon in der letzten Wahlperiode die meisten Ideen und Anregungen eingebracht hätten, heißt es in einer schriftlichen Erklärung. Die Grünen hätten nach der Wahl im September, bei der sie zur zweitgrößten Fraktion aufgestiegen waren, Gespräche sowohl mit der CDU als auch der SPD geführt, betont Mrstik. Sprecherin Tina Guenther berichtet: „Beide Fraktionen haben sich sehr unterschiedlich verhalten. Mit der CDU waren die Gespräche wesentlich fruchtbarer“. Bei den großen Herausforderungen unserer Zeit – Corona, Klimaschutz, Digitalisierung – hätten CDU und Grüne große Übereinstimmungen gefunden. „Ja, wir haben in der Vergangenheit manche Kämpfe im Rat ausgetragen“, sagt Mrstik, und die Basis sei zunächst skeptisch gewesen. „Wir haben dann unsere jungen Leute zusammengebracht, und die Chemie hat sofort gestimmt“.

Nach gut zwei Monaten Verhandlungen in Arbeitsgruppen ist ein 16-seitiges-Papier herausgekommen, das alle wichtigen Themen in Wülfrath abdeckt und die Prioritäten der neuen Partner festschreibt. So sollen die Altschulden der Stadt abgebaut und die Verwaltung mithilfe von Organisationsuntersuchungen transparenter und effizienter aufgestellt werden. „Wir wollen Leerstände beseitigen und weiterhin attraktiven Wohnraum schaffen, um jungen Familien etwas zu bieten – da zähle ich mich selbst dazu“, sagt Isabel Effert (CDU). Weitere Themenfelder sind Mobilität, Jugendhilfe und Soziales. Für die Sekundarschule wollen die Partner eine neue Sporthalle, und für den Klimaschutz einen „Bürgerwald“ nach Heiligenhauser Vorbild. „Es gelten die drei V: verbindlich, von Dauer und verlässlich“, sagt CDU-Fraktionschef Axel Effert. „Dann haben wir erstmalig die Chance, eine stabile Ratsmehrheit haben“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort