Wülfrath Bürger haben viele Ideen für das VHS-Haus

Wülfrath · 620 Quadratmeter stehen zur Verfügung – wie die möglichst kulturell genutzt werden können, wurde jetzt lebhaft diskutiert.

 Von links: Ingo Wünsch, Ulrich Becker, Sandra Leidig-Diekmann und Matthias Freund halten die Anregungen auf Papier fest.

Von links: Ingo Wünsch, Ulrich Becker, Sandra Leidig-Diekmann und Matthias Freund halten die Anregungen auf Papier fest.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Schon lange wird in Politik und Verwaltung darüber diskutiert, wie das ehemalige VHS-Gebäude an der Wilhelmstraße 189 zukünftig genutzt werden kann. Der Stadtkulturbund (SKB) hat jetzt die Initiative ergriffen und Vereine und Institutionen, Künstler und Kulturtreibende zu einer Ideenwerkstatt ins Rathaus eingeladen.

Der Einladung von Organisatorin Sandra Leidig-Diekmann (SKB) waren rund 20 Interessierte aus 14 Vereinen und Institutionen gefolgt. „Es muss ein Planer her, der sich mit Kultur auskennt, und ein Betreiberkonzept entwickelt“, hatte Leidig-Diekmann zu Anfang erklärt, die Anwesenden aber gleichzeitig aufgefordert, ihren Ideen „erst einmal freien Lauf zu lassen und einfach runter zu schreiben.“

Und das taten sie dann auch: In einem Rotationssystem wurde in Arbeitsgruppen an vier verschiedenen Themenschwerpunkten gearbeitet. Dabei entstanden viele kreative Ideen, wie die rund 620 zur Verfügung stehenden Quadratmeter nach einem Umbau von den Vereinen genutzt werden könnten, wie das Gebäude heißen und unter welcher Rechtsform es betrieben werden könne. An jedem der vier Thementische gab ein Vorstandsmitglied des SKB zusätzliche Informationen und fasste die Ergebnisse zusammen.

Nicht nur zum Thema Namensfindung sprudelten die Ideen nur so: „Kulturschuppen, Kreativ-Haus, Ware-Haus und Kulturpalast wurden genannt“, berichtet SKB-Vorsitzender Ingo Wünsch, an dessen Tisch auch Vorschläge erarbeitet wurden, wie man Werbung für das Objekt machen könnte – etwa mit Flyern, auf Parkplätzen, über die Presse und natürlich über Mund-zu-Mund-Propaganda. Auch das Thema Sponsorensuche wurde angesprochen.

Am Tisch von Ulrich Becker ging es um die Gestaltung eines „Bürgersaals“ für rund 200 Personen. Theater, Konzerte, Lesungen, aber auch Disco-Veranstaltungen, Yoga oder ein Elterncafé können sich die Teilnehmer vorstellen. „Auch Nebenräume wie Toiletten, Vorbereitungs- und Lagerräume sind notwendig“, so Becker.

Was die dauerhafte Nutzung bestimmter Räume betrifft, wurde unter der Leitung von Sandra Leidig-Diekmann neben dem Bedarf eines 80 bis 100 Quadratmeter großen Mehrzweckraums auch die Notwendigkeit eines stundenweise zu vermietenden „Multibüros“, in dem die Beteiligten ihre Unterlagen in abschließbaren Schränken verstauen können, erkannt. SKB-Geschäftsführer Matthias Freund fasste schließlich zusammen, was zum Thema Organisationsform erarbeitet wurde: „Eine GbR, ein Trägerverein und eine Genossenschaft sind denkbar. Es muss ein jährliches Budget errechnet werden, das immer wieder neu berechnet werden muss“, berichtet er.

Nach dem Umbau des Gebäudes ist eine entsprechende Nutzung über 20 Jahre geplant. „Durch ein entsprechendes Förderprogramm muss die Stadt nur 30 Prozent der Kosten tragen, die Nebenkosten tragen die Vereine“, erläutert Leidig-Diekmann. Noch am Abend wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die weiter am Thema arbeitet. „Der Technische Dezernent wird für die Ratssitzung im Dezember eine Vorlage erarbeiten. Je mehr wir sind, desto deutlicher machen wir den Bedarf und unser Interesse. Wir müssen Präsenz zeigen“, so die Organisatorin.

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