Wülfrath Brücken bauen zwischen den Nationen

Wülfrath · Jede Kultur und jede Altersgruppe sollte die Chance haben, sich bei einer gemeinsamen Veranstaltung zu präsentieren. Viele Gruppen und Vereine folgten der Einladung,

Rund 3200 Menschen aus 87 Nationen leben in Wülfrath. Nicht alle, aber doch viele von ihnen kamen am Samstag zum "Fest der Kulturen und Nationen" im Haus der Awo zusammen. Initiiert wurde das Fest von der ZWAR-Kulturgruppe der Awo. Die Idee: Jede Kultur und jede Altersgruppe sollte die Chance haben, sich bei einer gemeinsamen Veranstaltung zu präsentieren. Viele Gruppen und Vereine folgten der Einladung, seit Anfang des Jahres war das Fest geplant worden. "Wir hoffen, dass der Tag für alle Wülfrather spannend ist", sagte Peter Zwilling von der ZWAR-Gruppe, der die Feier eröffnete.

Auf der Bühne des großen Saals zeigten zunächst die Kinder des Katholischen Familienzentrums ein Musical zum Thema Integration. "Aus Fremden werden Freunde" hieß das Stück und zeigte, wie sich die Bewohner zweier fremder Länder trotz vieler Unterschiede miteinander anfreunden. Anschließend gab es Musik aus aller Welt: Der Young Voices Chor und die Chorgemeinde Deutsche Sänger gaben Volkslieder zum Besten, französische Chansons sang Lothar Meunier. Die Bayrischen Landsleute Wülfrath führten ihr Glockenspiel vor, bevor Vicky Amevi togoische Lieder präsentierte. Eine Trommlergruppe brachte afrikanische und südamerikanische Rhythmen ins Awo-Haus. Auf dem Programm standen außerdem eritreische, polnische, griechische und italienische Musik.

Unterdessen fand auf der Kegelbahn im Keller des Hauses ein "Markt der Möglichkeiten" statt. Richtig kreativ wurde es beispielsweise beim Projekt "Schubladendenken" der Kinder- und Jugendförderung. Sieben Mädchen nehmen an dem Kunstprojekt teil, das seit März dieses Jahres läuft. "Die Mädchen beschäftigen sich mit Vorurteilen und Stereotypen und stellen diese Themen mit Kunstschubladen dar", erklärte Hanaa El-Kayed. Gemeinsam mit Andrea Schulte leitet sie das Projekt. Die Themen der Teilnehmerinnen sind vielfältig. "Ich mache eine Schublade gegen Rassismus", erzählte Meliha. "Wir sehen zwar alle unterschiedlich aus und glauben was anderes, aber innen drin sind wir ja doch gleich", so die 15-Jährige über ihren Kasten. Eine ähnliche Thematik behandelt auch ihre Schwester Vildan mit ihrer Schublade. Andere Themen sind die Stereotype "typisch Mädchen" oder "typisch Erwachsene".

Für das Fest der Kulturen brachte die Gruppe außerdem eine große Schublade mit, die als "Welt-Schublade" gestaltet wurde. Dabei konnten die Besucher mithelfen. "Die Ergebnisse werden am 11. Dezember im Jugendhaus ausgestellt", sagte El-Kayed. Gefördert wird das Projekt von der "Ich-kann-das-Stiftung". Leckeres aus aller Welt gab es in der "Cantina Culinaria". Außerdem zeigte dort das Heimatmuseum die Bergische Kaffeetafel aus einem neuen Blickwinkel: "Wir wollen zeigen, woher die Produkte für die Kaffeetafel überhaupt kommen", erklärte Christa Hoffmann. Ihr Wissen über Kaffee, Zucker und Dröppelmina konnten die Gäste bei einem Quiz testen.

(rab)
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