Projekt währte drei Jahre lang Bergische Diakonie stellt sich neu auf

WÜLFRATH · Mit dem Projekt „Kooperieren und führen“ hat Wülfraths größter Arbeitgeber seine Strukturen überarbeitet.

 Elke Damian (Projektleitung), Pfarrer Jörg Hohlweger und Heike Brembach (Externe Projektbegleitung) werten das Projekt als Erfolg.

Elke Damian (Projektleitung), Pfarrer Jörg Hohlweger und Heike Brembach (Externe Projektbegleitung) werten das Projekt als Erfolg.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Bergische Diakonie Aprath ist ein Anbieter von sozialen Dienstleistungen im Kreis Mettmann und im Bergischen Städtedreieck. Als evangelische Non-profit-Organisation orientiert sie sich am christlichen Menschenbild, das in Kranken und Bedürftigen die unveräußerliche Menschenwürde sieht und bei Betreuung und Beratung stets auch deren Stärken und Potenziale berücksichtigt. Dennoch ist die Bergische Diakonie ein Unternehmen, das wirtschaftlich arbeiten muss, um seine Stellung als größter Arbeitgeber in Wülfrath mit rund 1800 Beschäftigten zu erhalten. „Wir denken permanent nach, wie unsere Organisation als solche besser werden kann“, sagt Vorstand Jörg Hohlweger.

Nun wurde der Abschluss eines Projektes gefeiert, mit dem das Unternehmen drei Jahre lang ganz konkret an der Verbesserung seiner Effizienz gearbeitet hat. „Kooperieren und führen“ lautete der Titel des im weitesten Sinne Fortbildungsprogramms für Führungskräfte. Alle 150 Mitarbeiter mit Führungsverantwortung, vom Finanzvorstand bis zum Stationsleiter, haben daran teilgenommen. In zehn Gruppen eingeteilt haben die Mitarbeiter seit 2016 jeweils zehn ein- bis zweitägige Kursmodule absolviert, in denen es unter andrem um Kommunikation, Konfliktmanagement und Gesundheit am Arbeitsplatz ging. Darüber hinaus wurde der Austausch untereinander als „kollegiales Lernen“ gefördert und die Organisationsstruktur des Unternehmens unter die Lupe genommen.

Der Vorstand wertet das Projekt als vollen Erfolg. „Die Führungskompetenz der Mitarbeiter wurde gestärkt und es ist eine neue Vertrauenskultur entstanden“, sagt Unternehmenssprecherin Renate Zanjani. Wichtig sei dabei die Zusammensetzung der Gruppen gewesen. Unterschiedliche Hierarchieebenen seien in jeder Gruppe zusammengetroffen und sich auf Augenhöhe begegnet.

„Die bunte Mischung war bewusst gewählt, um das Querdenken zu fördern“, erklärt Projektleiterin Elke Damian. Unterstützt wurden die hauseigenen Kursleiter von externen Fachleuten wie Organisationsentwicklungs-Expertin Heike Brembach aus Berlin. „Wir haben das Projekt selbst entwickelt. Es ist innovativ und wir sind ein Stück weit stolz darauf“, betont Pfarrer Jörg Hohlweger.

Positive Effekte seien vor allem die bereichsübergreifende Vernetzung und die offenere Kommunikation über Hierarchieebenen hinweg. Es sei ein „Wir-Gefühl“ entstanden: „Ich fand es besonders schön, dass die Leute gemerkt haben, bei was für einem tollen Arbeitgeber sie sind“, sagt Heike Brembach. Nun könne man ganz langsam auch die Organisationsstruktur anpassen. „Wir wollen ein neues Konferenzsystem entwickeln“ verrät Jörg Hohlweger.

Auch die Klienten profitieren: Durch die verbesserte Vernetzung und Effizienz werden bei den Führungskräften Kapazitäten frei, die wiederum in Betreuung und Beratung fließen können. Das Projekt wurde zur Hälfte (427.000 Euro) durch das Programm „rückenwind+“ gefördert, das sich aus dem Europäischen Sozialfonds und aus Bundesmitteln finanziert.

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