Wülfrath Bei den elf Altanos ist Zirkus eine Familiensache

Wülfrath · Das Zirkus-Zelt mit der elf Meter hohen Kuppel ist aufgebaut, die Manege hergerichtet und die drei vorwitzigen Königspudel fiebern dem nächsten Auftritt entgegen. Derzeit gastiert der "Circus Altano" in Wülfrath. Gestern stand die Premiere an der Wilhelmstraße auf dem Programm.

 Zauberhaftes verspricht Elsa bei ihrer Pfautauben-Show.

Zauberhaftes verspricht Elsa bei ihrer Pfautauben-Show.

Foto: Klamke

"Unser Zelt mit einem Durchmesser von 24 Metern bietet an die 500 Sitzplätze", sagt Justine Altano. Die 18-Jährige lässt 45 Hula-Hoop-Reifen auf einmal um die Hüften schwingen, jongliert und zeigt Luftakrobatik. Sie kennt die Diskussionen über Tiere, die in einem Zirkus auftreten. Wenn sich Besucher bei ihr danach erkundigen, hat sie auf Altano bezogen eine klare Position: "Wir geben den Tieren viel Zuneigung und belohnen sie öfter. Nur so kann es funktionieren. Die Tiere machen doch alles freiwillig."

Die drei Königspudel sind jedenfalls recht flink und ziemlich raffiniert, wie sie mit einem Schmunzeln anfügt. Ponys, ein Lama, sechs Tauben und einige Ziegen zeigen Kunststücke in der Manege. Nach der Überzeugung von Justine Altano dürfen in einem klassischen Zirkus Tiere nicht fehlen. "Sonst wäre es Varieté." Elsa will mit einer Pfautauben-Show verzaubern. Beim Seiltanz und bei Handständen in luftiger Höhe ist bei den Akrobaten Konzentration gefragt, ebenso bei der Tempo-Jonglage. Clown Olaf begeistert vor allem die Kinder unter den Besuchern. Er ist nämlich selbst noch ein Kind. Der zweitjüngste Spross der Familie Altano ist erst elf Jahre alt. Sogar der elf Monate alte Joe wirkt im Programm schon mit. Beim Finale zum Schluss steht er bei seinem Vater auf der Hand. Bei den elf Altanos vom kleinen Joe bis zu Don Ricardo, dem Chef, ist Zirkus eine Familiensache. "Wir machen alles in Eigenregie. Angestellte können wir uns als Familienzirkus nicht leisten." In der sechsten Generation präsentieren sie ihr Programm. Inzwischen wird es aber immer schwieriger, als kleines Wirtschaftsunternehmen zu überleben. "Die Kosten werden immer höher", erklärt Justine Altano. Strom und Wasser, Platzmiete, Kaution und alles andere müssen bezahlt werden.

Vor einem Jahr gastierten Altanos bereits in der Kalkstadt. Diesmal bleiben sie bis zum 14. Mai. Nach den Vorstellungen geht es weiter nach Bottrop.

(RP)
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