Frauen-Ausstellung in Wülfrath Zerstörte Plakate werden dank Spender erneuert

Wülfrath · Vor etwa einer Woche waren einige Plakate von Unbekannten zerstört worden. Für Hinweise auf die Täter hat die Stadt eine Belohnung ausgeschrieben.

 „Ich war schockiert, als ich von der Zerstörung erfahren habe,“ sagte Dr. Detlef Klähn (Mitte) im Gespräch mit Rainer Ritsche und Franca Calvano.

„Ich war schockiert, als ich von der Zerstörung erfahren habe,“ sagte Dr. Detlef Klähn (Mitte) im Gespräch mit Rainer Ritsche und Franca Calvano.

Foto: Stadt Wülfrath

(RP) Kaum war die Plakatausstellung mit den Lebensgeschichten von Frauen aus der ganzen Welt in der Innenstadt Anfang August eröffnet, schlugen unbekannte Vandalen zu: An drei aufeinanderfolgenden Tagen wurden sechs der 20 Großplakate zerstört, eines musste aus Sicherheitsgründen abgenommen werden. Die Organisatorin der Ausstellung, Franca Calvano, hatte im Namen der Stadt Anzeige erstattet: „Für mich bedeutet dieses Vorgehen, dass wir einen Nerv getroffen haben und noch weiter auf die Themen eingehen müssen.“ Dafür bekam sie viel Zuspruch.

Bürgermeister Rainer Ritsche war ebenfalls richtig sauer. Er hat 500 Euro als Belohnung für Hinweise auf die noch unbekannten Zerstörer ausgesetzt: „Die Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano holt mit finanzieller Unterstützung einer Bildungsgesellschaft eine hochinteressante Ausstellung in unsere Fußgängerzone – und irgendwelche Leute haben nichts Besseres zu tun, als die Plakate zu zerstören.“

Die zerfetzten Plakate sollten so rasch wie möglich ersetzt werden. Sie sind keine simple Leihgabe des digitalen Magazins „Meine Korrespondentin“, sondern gehören der Stadt Wülfrath. Jetzt bahnt sich eine Lösung an: „Ich war schockiert, als ich von der zerstörten Plakaten erfahren habe,“ sagte Dr. Detlef Klähn im Gespräch mit Bürgermeister Rainer Ritsche und Gleichstellungsbeauftragten Franca Calvano. Er wolle etwas tun, um die „Frauenpower“ zu stärken und ein Zeichen für Toleranz zu setzen. Spontan hat sich der Wülfrather daher bereit erklärt, 500 Euro für die Wiederherstellung der Plakate zu spenden.

„Nach dem Abbau der Ausstellung stand fest, dass elf der 22 Plakate zerstört sind“, erklärt Gleichstellungsbeauftragte Calvano, und ergänzt: „Mit der Spende werden wir die beschädigten Plakate nachdrucken und die vervollständigte Ausstellung auch an anderen Stellen zeigen, etwa im Rathaus.“ Auch Bürgermeister Rainer Ritsche dankte dem Spender für sein Engagement.

Derweil ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Da zwischen der Tat und der Erstattung einer Anzeige mehrere Tage vergangenen sind, ist unklar, wann die Taten genau begangen wurden. Auch bei der Motivlage tappen die Ermittler bislang im Dunkeln: War es mutwillige Zerstörung oder steckt ein Statement gegen die „Starken Frauen“ dahinter? Die Beamten hoffen nun darauf, dass die von der Stadt ausgesetzte Belohnung dazu führt, dass sich Augenzeugen melden.

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