Tag der offenen Tür Chemiewerk wirbt um Bürger-Vertrauen

Wülfrath · „Umweltschutz und Sicherheit stehen an erster Stelle“, betonte der Werkleiter von ASK Chemicals bei einer Führung. In der Vergangenheit hatte es Störfälle gegeben. Das derzeitige Sicherheitskonzept sei aber das modernste in Europa.

 Mitarbeiter Pascal Schulte zeigte bei einer Laborführung das Vorgehen beim Testen von Düngergranulaten.

Mitarbeiter Pascal Schulte zeigte bei einer Laborführung das Vorgehen beim Testen von Düngergranulaten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In der Nachbarschaft müsse sich keiner Sorgen um die Sicherheit des Werks machen, betont Michael Mack, Werkleiter bei ASK Chemicals, während einer Führung am Tag der offenen Tür, zu dem die Werkleitung alle drei Jahre Nachbarn und Interessierte einlädt.

„Umweltschutz und Sicherheit stehen bei uns an erster Stelle“, erklärt er. „Wir sind keine Blackbox, sind für alles offen.“ Hundertprozentige Sicherheit könne man nie garantieren, aber das seit 2010 gefahrene Sicherheitskonzept sei das modernste in Europa.

In der Vergangenheit hatte es Störfälle in dem Wülfrather Chemiewerk gegeben, etwa im Jahr 2008. In dieser Zeit sei vieles im Werk noch mit der Hand gesteuert worden, erzählt, Lothar Schneider, der lange Jahre Produktionsleiter bei ASK war, bevor er in den Ruhestand ging. Auch zum Tag der offenen Tür ist er gekommen. „Heute steht der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt der Produktion.“

Sein Nachfolger, Rainer Eberle, bestätigt das: „Wir arbeiten mittlerweile mit einem geschlossenen System“, so der Produktionsleiter. Die Herstellung der chemischen Produkte – zum Großteil Kunstharze für den Metallguss – erfolge mit einem vollautomatischen Prozessleitsystem, berichtet er, als die Teilnehmer der Werkführung in der Messwarte angekommen sind. Für jeden Behälter gibt es hier einen Bildschirm.

„Man kann jeden Reaktionsschritt beobachten – auch Füllmenge und Temperatur. Das gesamte Werk wird so überwacht.“ Das geschlossene System mit Auffangbehälter und thermischer Nachverbrennung würde dafür sorgen, dass keine Emissionen in die Umwelt entweichen können. Auch das Reinigen der Tanks erfolge automatisch.

Im Vier-Schicht-Betrieb arbeiten jeweils acht „Operatoren“ in der Messwarte. „Wir arbeiten rund um die Uhr an rund 350 Tagen im Jahr“, erläutert Michael Mack. In einem Chemiewerk müssten die Anlagen immer laufen. Unter anderem Bindemittel für Farben und Lacke, für Düngemittelbeschichtungen und vor allem Bindemittel für die Herstellung von Metallgussformen in der Automobilindustrie werden bei ASK produziert.

Das Bindemittel, das zusammen mit Sand die Negativform für den Metallguss bilde, löst sich nach dem Gießen auf, erklärt Mack. „Beim Kunden sollen dabei so wenig Emissionen wir möglich entstehen. Die Forschung geht immer weiter und wir hoffen, in Zukunft ganz ohne Emissionen auszukommen.“

Auch zwölf Auszubildende werden zurzeit in verschiedenen Berufen ausgebildet. Zwar verdiene man in der Chemiebranche gut, aber der Job müsse auch zum Typ passen, sagt Rainer Ebeler. „Fast alle Mitarbeiter arbeiten im Schichtdienst – auch an Feiertagen werden Harze gekocht.“

Mit der Resonanz auf den Tag der offenen Tür war die Werkleitung zufrieden: Rund 400 Gäste hatten sich gegen Mittag Labor und Werk zeigen lassen – auch spezielle Kinderführungen wurden angeboten. Außerdem gab es mit Kinderschminken und Hüpfburg jede Menge Spaß für Kinder. Die Malteser informierten über Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Feuerwehr stellte einige ihrer Fahrzeuge vor.

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