Wülfrath Analog trifft digital bei der VHS-Nacht

Die Volkshochschulen feiern dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.Eine Aktionsnacht in Wülfrath zeigte die Vielfalt der Weiterbildung.

 Eileen Theisen nutzte die lange Nacht, um bei der Volkshochschule eine Brille für den Blick in virtuelle Welten auszuprobieren.

Eileen Theisen nutzte die lange Nacht, um bei der Volkshochschule eine Brille für den Blick in virtuelle Welten auszuprobieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Volkshochschule hat am Freitag mal (fast) die Nacht durchgemacht. Mit einem Angebot von Yoga bis Spanisch beteiligte sich die VHS der Kalkstadt an der Langen Nacht der Volkshochschulen, einer bundesweiten Aktion zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Volkshochschulen in Deutschland. Kurze Workshops boten einen Einblick in das Angebot der VHS und in die neuen Räume an der Schulstraße, die seit rund einem Jahr genutzt werden.

Passend zum Motto „Von analog bis digital“ hatten die Leiterin Barbara Lorenz-Allendorf und ihr Team ein Programm zusammengestellt, das beide Facetten der VHS-Arbeit zeigte. Der erste analoge Höhepunkt des Abends war das Konzert des VHS-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Karl-Heinz Kensche. Mit dem Hauptthema aus der Filmmusik der „Star Wars“- Reihe, einem Western-Medley und Beethovens Fidelio-Ouvertüre zeigten die Musikerinnen und Musiker, wie abwechslungsreich ihr Programm ist.

„Unser Schwerpunkt liegt dabei allerdings auf der Klassik“, erklärte Kensche, der das Orchester bereits seit 1987 leitet und dirigiert. „Wir sind sehr stolz, dieses Orchester schon so lange zu haben“, sagte Lorenz-Allendorf. „Das ist nicht selbstverständlich für eine Volkshochschule.“ Weitere Programmpunkte aus der analogen VHS bildeten Yoga- und Entspannungskurse sowie eine Einführung in die Acrylmalerei.

Wie sich die VHS der Zukunft stellt, zeigte die „Digital Corner“. Dort konnten die Besucherinnen und Besucher die VHS-Cloud ausprobieren, die Online-Plattform des Deutschen Volkshochschul-Verbandes. In der Cloud können Selbstlerneinheiten und Tutorien abgerufen werden, es gibt eine Chatfunktion und die Möglichkeit, sogenannte „Webinare“ per Video abzuhalten.

„Das klassische Angebot wird dadurch erweitert und weniger ortsgebunden“, erklärte Lorenz-Allendorf. Einige Kursleiter arbeiteten schon damit, andere würden noch an das digitale System herangeführt. „Die Plattform soll den Unterricht vor Ort natürlich nicht ersetzen, aber sie gibt uns die Möglichkeit, den digitalen Wandel mitzugestalten.“

Passend zum Thema Digitalisierung hatte die VHS einen Gast eingeladen, der sich den ganzen Tag mit digitalen Möglichkeiten auseinandersetzt. Chris Wojzechowski vom Start-Up „Aware7“ zeigte auf, welche Rolle Sicherheit in der digitalen Welt spielt und was jeder tun kann, um sich in sozialen Netzwerken oder beim Onlineshopping zu schützen.

In seiner „Live Hacking Show“, einer Art humorvoller Schock-Therapie, führte er kriminelle Strategien vor und zeigte, wie leicht sich Passwörter knacken und Daten stehlen lassen. „Wir wollen durch Unterhaltung vermitteln, wie groß Sicherheitslücken oft sind“, erklärte der Geschäftsführer, der auch regelmäßig Schulen und Unternehmen besucht.

Der wichtigste Tipp sei einfach, werde jedoch von den meisten Leuten immer noch nicht befolgt: „Keine Passwörter mehrfach verwenden und vor allem sichere Passwörter wählen.“ Wie viel Arbeit Wojzechowski und sein Team noch haben, zeigt eine Statistik – demnach ist das beliebteste Passwort der Deutschen „hallo“.

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