Wülfrath 40 Jahre Ellenbeek - und alle feiern mit

Wülfrath · Das Kommunale Kinder- und Familienzentrum wird am 3. September runden Geburtstag. Der Clou: 3500 Quadratmeter Außengelände.

 Bettina Preußner und Rebecca Lingk wollen mit den Kindern das 40-jährige Besthen feiern.

Bettina Preußner und Rebecca Lingk wollen mit den Kindern das 40-jährige Besthen feiern.

Foto: Dietrich Janicki

Wenn man Bettina Preußner und Rebecca Lingk fragt, auf was sie sich jeden Morgen am meisten freuen, brauchen die beiden nicht lange überlegen. "Ich hab einfach Spaß an meiner Arbeit, freue mich auf den Kontakt mit Menschen", sagt Bettina Preußner, die seit 2014 das Kinder- und Familienzentrum in der Ellenbeek leitet.

Ihre Stellvertreterin Rebecca Lingk kennt die KiTa eh wie aus der Westentasche. "Ich war selbst schon als Kind sehr gerne hier", sagt Rebecca Lingk. Sie ist freigestellt, hat keine feste Gruppe und unterstützt die Kinder bei verschiedenen Projekten. "Wir erklären den Kindern die Planeten. So ein Projekt kann auch schon mal zwei Wochen dauern", sagt Rebeeca Lingk.

Auf den 3. September freuen sich die beiden besonders. Das Kinder- und Familienzentrum wird 40 Jahre alt; und das soll natürlich groß gefeiert werden. Natürlich schaut Bürgermeisterin Claudia Panke vorbei und natürlich darf auch eine Ausstellung nicht fehlen, die Schlaglichter auf die Geschichte wirft. Wobei die beiden größten Änderungen eigentlich fast nicht zu übersehen sind. Im Jahr 1984 wurde angebaut, um eine vierte Kindergartengruppe in der Ellenbeek unterzubringen. Und 1998 wurde noch einmal ein Pfund obendrauf gelegt und das Dachgeschoss auf das bestehende Gebäude aufgesetzt. Wenn man heute auf das Gebäude blickt, sieht man allerdings nichts mehr von einem Anbau, das Ensemble wirkt in sich sehr stimmig.

Was die Ellenbeek so besonders macht? Da müssen Bettina Preußner und Rebecca Lingk nicht lange überlegen. Als sie vor dem Gespräch mit der RP morgens in die Einrichtung gekommen sind, lag ein dicker Ordner vor der Tür. Darin enthalten: zwei Kassetten und die Texte und Noten von Hunderten von Kinderliedern. "Auch wenn wird die Kassetten jetzt nicht gebrauchen können, die Lieder werden wir mit den Kindern singen", sagt Rebecca Lingk. Aber sowas sei typisch für die Ellenbeek. Nachbarn denken an die Kinder nebenan, mischen sich ein, haben mehr als ein Lächeln übrig. Es gibt Vorlesepaten. die einmal in der Woche vorbeikommen. Freie Praxen aus den Richtungen Logopädie und Heilpädagogik machen Angebote. Die KiTa liegt in einem Umfeld, das von jeher von einer großen Zahl an Menschen mit Migrationshintergrund bestimmt ist. "Ich erinnere mich an eine türkische Mutter, die nicht lesen und schreiben konnte und kein Wort Deutsch verstand" sagt Bettina Preußner. Dennoch musste man der Mutter erklären, wann sie ihr Kind wieder abholen. "Aber das haben wir auch irgendwie geschafft", sagt Preußner.

Die Kinder werden mit Sprachunterricht gefördert. "Sprachförderung durchzieht bei uns den gesamten Tag." Weil das nicht ein bloßes Lippenbekenntnis, sondern nachgewiesenes Konzept ist, wurde die Einrichtung bereits mit einem Zertifikat für Sprachbildung ausgezeichnet. Seit 2012 gibt es eine halbe Stelle zusätzlich für eine Fachkraft für Sprache und Integration, die durch die Bundesregierung finanziert wird. Einer der größten Trümpfe in der Ellenbeek ist und bleibt das fast 3500 Quadratmeter große Außengelände. Da können die Kinder spielen und toben, sich verstecken, fangen spielen und klettern. Die Spielgeräte sind auf dem neuesten Stand. Wenn es mal richtig warm ist, werden kleine Pools aufgestellt.

(RP)
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