Wülfrath 150 000 Euro für Laternen zu teuer?
Wülfrath · Die Stadt hat geprüft, was neue Lampen an drei Ausfallstraßen kosten würden. Zu viel, heißt es. Die Politik wird die Ausgaben wohl scheuen.
Fünf Monate hat die Stadt geprüft. Jetzt steht fest: Sollte die Stadt an drei Ausfallstraßen Wülfraths neue Straßenlaternen aufbauen, wird das allein dort mehr als 150 000 Investitionskosten betragen. Dazu kämen auf die Stadt jährliche Kosten von mehr als 15 000 Euro für Betrieb und Strom zu. Angesichts der klammen Haushaltslage ist nur schwer vorstellbar, dass die Politik dies im nächsten Ausschuss für Umwelt und Ordnung unterstützern wird. Zu teuer, heißt es.
Auf Anregung des Seniorenrates hatte die Verwaltung die Aufgabe seit März, die Installation der Lampen zu prüfen. Das Ordnungsamt checkte die drei Strecken von Wülfrath nach Flandersbach, Rohdenhaus und Schlupkothen, ob die Straße für Autofahrer, aber vor allem für Fußgänger besser ausgeleuchtet werden muss.
Der Hintergrund: 2007 bestimmte der Rat die Demontage der Straßenbeleuchtung außerhalb der bebauten Ortslage Wülfraths. Der Beschluss sollte eventuell aufgehoben werden. 55 000 Euro spart die Stadt Wülfrath pro Jahr durch die Abschaltung der Straßenbeleuchtung außerhalb der bebauten Ortslage seit 2008. Diese freiwillige städtische Leistung zu streichen, tat dem Haushalt gut.
Doch es gab damals auch Kritik: Einige Wülfrather sorgten sich über die Dunkelheit an einigen neuralgischen Punkten und befürchteten Unfallgefahren. Flandersbach war durch die Abschaltung von allein 43 Mastleuchten entlang der Straße nach Wülfrath stark betroffen. Auch an den anderen Wegstrecken nach Rohdenhaus und Schlupkothen waren die Laternen abgebaut worden.
Mit einem ausgeglichenen Haushalt in diesem Jahr und mit der Sorge, auch das Sicherheitsgefühl vor allem bei Kindern und älteren Menschen könnte leiden, plädierte der Seniorenrat im Ordnungsausschuss für eine Überprüfung der Lichtverhältnisse.
Zwischen Wülfrath und Düssel hat es nie Lampen gegeben, folglich gibt es hier auch keinen Prüfauftrag.
Die drei Einzelergebnisse:
Schlupkothen - Wülfrath Der Abschnitt umfasst zwölf Leuchtstellen. Die Errichtung würde 18 540 Euro kosten. Der jährliche Aufwand für Betrieb und Strom: 1900 Euro.
Rohdenhaus - Grünental Dieser Abschnitt umfasst 46 Leuchtstellen. Die Errichtung kostet 85 000 Euro. Der jährliche Aufwand für Betrieb und Strom liegt bei 8900 Euro.
Rohdenhaus - Flandersbach Der Abschnitt umfasst 32 Leuchtstellen. Die Errichtung kostet 50 000 Euro. Der jährliche Aufwand für Betrieb und Strom läge hier bei ungefähr 4600 Euro.