Stadt Willich "Zukunftswerkstatt" wird jetzt aufgelöst

Stadt Willich · Die fünfte Sitzung war auch zugleich die letzte. Die Zukunftswerkstatt kommt bis zur Kommunalwahl nicht mehr zusammen. Der neue Stadtrat wird dann Ende 2014 über eine neue Strategie für eine Kommission entscheiden.

 Dieses Foto entstand bei der Auftaktveranstaltung im April 2012. Nach 17 Monaten ist alles wieder vorbei. Bis zur Kommunalwahl im kommenden Jahr wird es keine Zukunftskommission mehr geben.

Dieses Foto entstand bei der Auftaktveranstaltung im April 2012. Nach 17 Monaten ist alles wieder vorbei. Bis zur Kommunalwahl im kommenden Jahr wird es keine Zukunftskommission mehr geben.

Foto: HÜSKES

"Thema in weiten Teilen verfehlt", diese Notiz könnte man unter die bisherige Arbeit der "Zukunftswerkstatt" schreiben. Jetzt tagte diese Kommission mit den Spitzen der Fraktionen und Verwaltung zum fünften und vorläufig letzten Mal. Diese Kommission, in der auch Personalrat und die Gleichstellungsbeauftragte vertreten waren und die sich eigentlich Gedanken über die Weiterentwicklung von Willich bis etwa zum Jahr 2030 machen sollte, löste sich bis zur nächsten Kommunalwahl auf. Ende 2014 soll der neue Rat die künftigen Strategien festlegen. Und in der Zwischenzeit soll die Verwaltung vorhandenes Datenmaterial zusammenstellen und fortschreiben.

Gibt es im Jahr 2030 in Willich noch genügend Bewegungs- und Begegnungsräume gerade für die älter werdende Generation? Lassen sich dann Straßen, Turnhallen oder Sportstätten noch finanzieren? Wie wird dann die Mobilität, das Wohnen oder die Schullandschaft aussehen? Gibt es 2030 in dem Maße noch das Ehrenamt? Welche Zukunft haben die Vereine? Dies sind unter anderem Fragen, die eigentlich in eine "Zukunftswerkstatt" oder wie immer man dieses Gremium bezeichnet, gehören. Selbst der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges musste eingestehen, dass in der von der Union initiierten Zukunftswerkstatt über die generellen zukunftsweisenden Themen nicht gesprochen worden sei; Bäumges: "Jetzt brauchen wir schnell Daten und Fakten und auch der Input der Bevölkerung, damit es weitergeht. Bäumges konnte sich auch schon einen neuen Namen vorstellen: "Strategiekommission 2030".

Und was sagen die anderen Fraktionen? Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD): "Es reicht uns, wir sind keinen Schritt weitergekommen. Die Arbeit der Kommission muss daher hier und heute beendet werden." Dem konnte für die Liberalen Hans-Joachim Donath nur zustimmen: "Keine Ergebnisse, daher Ende und bis zur Kommunalwahl eine Runde aussetzen." Mit Nichtstun war Raimund Berg (Grüne) nicht einverstanden: "Es muss in der Zwischenzeit weitergehen, man darf keine Zeit verschenken. Auch der alte Rat könnte noch Weichen stellen." Auch Franz-Josef Stapel (FDP) wünschte die weitere konzeptionelle Arbeit der Verwaltung.

Bürgermeister Josef Heyes als auch seine Koordinatorin Ingrid Kloeters hatten auf das viele vorhandene Datenmaterial hingewiesen, das es jetzt bereits gäbe, angefangen vom Stadtprogramm über den Sozialatlas oder den Jugendhilfe- und Altenpflegeplan. Außerdem existiere bei der Verwaltung ein Mitarbeiter- und Management-Team, das sich schon seit geraumer Zeit mit der Demografie und der Inklusion befasse. Daraus werde man in etwa einem Jahr ein internes Handlungskonzept vorstellen, dem dann ein Externes folgen könne. Und Heyes wünschte sich generell neben gemeinsamen Workshops mit der Politik einen externen Berater und Koordinator. Dazu müsste der Rat noch Mittel bereitstellen.

Der Erste Beigeordneter Willy Kerbusch sagt: "Egal, wie die neue Kommission heißt, der neue Rat muss weitermachen, er fängt nicht bei null an." Abwarten will die Verwaltung auch noch auf den neuen Masterplan des Kreises Viersen, der im August 2014 vorliegen soll. Eine Auftaktveranstaltung ist am 17.September im Berufskolleg in Viersen-Dülken vorgesehen. Darüber hinaus sind die Bau-Dezernenten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden zu einem ersten Gespräch am 26. September eingeladen.

(wsc)
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