Willich Zeugin: In der Ehe krachte es häufig

Willich · Im Prozess gegen Zekai T. hat gestern eine weitere Zeugin vor dem Krefelder Landgericht ausgesagt. T. ist wegen versuchten Mordes an seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau angeklagt.

Die Bluttat mit einem Messer ereignete sich im Oktober 2008 auf einem Parkplatz in Willich-Wekeln. "Ich kenne Durkadin und Zekai T. seit ungefähr vier Jahren", erklärte die Zeugin. Die 52-Jährige habe — auf Grund der gemeinsamen Moschee-Arbeit — vor allem mit dem Opfer Kontakt gepflegt. "Immer, wenn ich dabei war, hat sich Zekai T. seiner Gattin gegenüber anständig verhalten", meinte die Zeugin.

Anfang 2006 sah sie jedoch, dass Durkadin T. im Halsbereich "rote Abdrücke" aufwies. Auf Nachfrage habe die junge Frau erzählt, dass ihr Mann "das war." Sie wolle diesen jedoch nicht verlassen, weil sie ihn liebe. Im Frühjahr 2006 sei das Ehepaar dann nach Mekka gereist. Im Anschluss habe eine Zeitlang Ruhe geherrscht, dann sei der Ärger wieder losgegangen. Das erfuhr die Zeugin unter anderem von der jüngsten Tochter der beiden. "Sie informierte mich mehrmals darüber, dass die 'Mama' Streit mit dem 'Papa' habe."

Die 52-Jährige ergänzte, dass sie auch wiederholt an Zekai T. herangetreten sei. Aber: "Er wollte mit mir absolut nicht über die Ehesituation sprechen." Nach der Trennung im Frühjahr 2008 begleitete die Zeugin Durkadin T. zu einer Rechtsberatung. Sie habe der Geschädigten zudem eindringlich geraten, sich von ihrem Noch-Ehemann fern zu halten. Nach der Bluttat im Oktober 2008 sei sie dann zu der nicht ansprechbaren Durkadin T. ins Krankenhaus geeilt. Die junge Frau habe schlimm ausgesehen. "Ich hatte nicht viel Hoffnung, dass sie das überlebt." Die Verhandlung wird 14. September, 13 Uhr, fortgesetzt.

(RP)
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